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27.10.21 - Strafanzeigen gegen alle türkische Delfinarien

Wir haben nun wochenlang insgesamt 28 Strafanzeigen gegen alle neun Delfinarien in der Türkei erstattet. Dabei ging es um Verstöße gegen Corona-Auflagen, vermeintlicher Steuerhinterziehung, Gefährdung von Besuchern, Mitarbeitern und der Tiere und wegen Tierquälerei.

Damit gewährleistet ist, dass jede Anzeige auch bearbeitet wird, haben wir mehrere hundert E-Mails und an die 100 Briefe per Post an die zuständigen Behörden und Ministerien geschickt.






August 2021 - Besuche bei den Rathäusern, Bürgermeistern und Gouverneuren der meisten Delfinarien-Städte in der Türkei

Wir haben in vielen Gesprächen ausgelotet, wie die Einstellung der Stadtverwaltungen über die Delfinarien in ihrer Stadt sind.

Überraschend stellten wir fest, dass es zwei Lager gab. Die einen stehen zu ihrem Delfin-Gefängnis, die anderen waren dagegen! Manchen von ihnen, die sich für die Schließung aussprachen, fühlten sich von der Politik mit den verantwortlichen Ministerien in Ankara etwas im Stich gelassen. Sie hätten nur begrenzte Möglichkeiten.

Wir übergaben allen unsere Info-Mappe mit Argumenten für die Schließungen und zeigten auch Möglichkeiten auf, was jeder Bürgermeister in seiner Stadt sofort tun und umsetzen kann.

Noch läuft unsere Anzeigenflut gegen die Delfinarien und wir informieren natürlich auch die Politik mitsamt allen zuständigen Ministerien in der Hauptstadt Ankara, damit diese ein genaueres Bild über die Zustände in den noch neun Delfinarien ihres Landes haben.



Rathaus Serik/Antalya







Bürgermeister Serik/Antalya





Gouverneur Serik/Antalya






TEXT UNSERER INFO-MAPPE:


Offener Brief an die Stadtverwaltung und Bürgermeister

Schließung des Delfinariums in Ihrer Stadt


Sehr geehrte Stadtverwaltung,
Sehr geehrte Bürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren,


aktuell befinden sich in der Türkei neun Delfinarien, in denen Meeressäuge-Tiere, wie unter anderem Delfine und Weißwale, als Show-Clowns degradiert und für rein komerzielle Interessen in Gefangenschaft gehalten werden. Eines dieser Anlagen befindet sich in Ihrer Stadt. Deshalb möchte ich mich mit diesem Brief persönlich an Sie wenden.

Wir sind eine deutsche Tierschutzorganisation, die sich seit 20 Jahren für den weltweiten Schutz der Delfine und Wale engagiert. Weil wir die Haltung von diesen Tieren in Gefangenschaft kategorisch ablehnen, engagieren wir uns auch gegen die weltweite Delfinarien-Industrie.

Bisher erreichten wir oder in wesentlicher Zusammenarbeit mit anderen Tierschützern und Organisationen Schließungen von Delfinarien in:

Soltau und Münster (Deutschland), ConnyLand (Schweiz), Gardaland (Italien), Kas und Hotel Kefaluka (Türkei), Yalta und Kiew (Ukraine) und in Armenien.


Weltweit existieren noch etwa 345 Delfinarien, in denen zumeist alles auf Kommerz ausgelegt ist.

Für die Wissenschaft sind Delfinarien fast bedeutungslos, da sich die wenigen erzielten Ergebnisse nicht auf freilebende Delfinpopulationen übertragen lassen.

Die Tiere in Gefangenschaft leiden an Hunger. Satte Delfine und Wale würden sich an den Shows nicht beteiligen. Das Vorenthalten von Futter ist absolute Tierquälerei!


Fast alles, was diese Tiere bei der Show vorführen müssen, entspricht nicht ihrem natürlichen Verhalten!


Die Delfine und Wale erhalten nur Fisch, der zuvor tiefgekühlt war. Tote Fische empfinden Delfine als Aas und würden ihn in freier Wildbahn nicht fressen.

Delfine regeln ihren Flüssigkeitshaushalt normalerweise über das Fressen von lebenden Fischen. Beim Tiefkühlfisch fehlt Flüssigkeit und viele Delfine in Gefangenschaft leiden dadurch an Nieren-Erkrankungen.


Kurzum: Delfine in Gefangenschaft können weder tier- noch artgerecht gehalten werden!

In Delfinarien geht es nur um Geld. Die Delfine sind reine Gelddruckmaschinen!


Von den Betreibern wird einfach ignoriert, dass Delfine Raubtiere sind, die gar in der Lage sind, Haie zu töten!


Die Gefangenschaft ist für die Tiere psychischer und körperlicher Stress. Durch die Gefangenschaft und der Isolation können Delfine aggressiv und depressiv werden. Auch können sie Verhaltensstörungen aufweisen und damit auch gefährlich für Menschen sein!


Die Delfine können, wenn sie zum Beispiel in Panik geraten oder sich unwohl oder bedroht fühlen, einen Menschen ernsthaft verletzen!


Obwohl die Delfine oftmals mit Psychopharmaka ruhig gestellt werden, kam es in Delfinarien beim "Schwimmen mit Delfinen" schon öfters zu Attacken auf Menschen, die sich Rippenbrüche, Kratz- und Bisswunden zugezogen haben!


http://www.delfinariy.info/2013/09/v-yaltinskom-delfinarii-ukusil-delfin.html

https://tsn.ua/ukrayina/delfin-vkusiv-u-ruku-hlopchika-v-odeskomu-delfinariyi-prokomentuvali-incident-1799707.html?fbclid=IwAR1AxVP9kTRx0FTD9JEYWNwp3K9zqqXwC2dHhzf3YM4drnOD0A5L7E2tKFs

https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/flipper-flippt-aus-und-beisst-maedchen

https://www.youtube.com/watch?v=NyvKQVIJdes

https://www.thestar.com.my/news/regional/2016/08/24/dolphin-bites-man-at-singapore-theme-park/

https://www.dolphinproject.com/blog/dolphin-interaction-programs-please-read-the-fine-print/
https://www.dailymail.co.uk/news/article-2175671/No-Flipper-No-Woman-smacked-face-dolphins-dip-Dominican-Republic-beach.html

https://www.earthintransition.org/2012/12/more-dolphins-bite/

http://swimwithdolphinsplayadelcarmen.blogspot.com/


Ein Delfin frisst täglich etwa 10 Kilogramm Fisch und produziert etwa 15 Liter Urin und Kot! Bei einem Belugawal, der normalerweise 20 Kilogramm Fisch am Tag frisst, sind es dementspechend noch mehr! Die Fäkalien verdünnen sich zwar, aber die Krankheitserreger befinden sich dennoch im Wasser.

Das Risiko einer Krankheitsübertragung von den Teilnehmern auf die Delfine und umgekehrt ist sehr hoch!


Fäkal- und Fäulnisbakterien können beim Menschen schwere Infektionen auslösen!


Die Teilnehmer verletzen die Delfine mit ihrer empfindlichen Haut durch Schmuck oder durch ihre Fingernägel beim Festhalten. Krankheitserreger, die sich im Wasser befinden, können durch die Hautwunden eindringen!


https://www.krone.at/449461

Schwimmen mit Delfinen ist ein Gesundheitsrisiko

Einmal im Leben gemeinsam mit Delfinen zu schwimmen steht für viele Menschen ganz oben auf der Wunschliste. Doch für die Tiere ist die Haltung in den winzigen Becken der Delfinarien eine Qual. Wie der Dokumentarfilm "The Dark Secrets Surrounding Dolphins" jetzt aufdeckt, birgt das Schwimmen mit den Meeressäugern auch noch große gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier.

Küsschen und "Flosse geben", Menschen im Kreis durch das Becken ziehen - für Dutzende Delfine auf der ganzen Welt ist das "Arbeitsalltag". Den Besuchern bleiben Erinnerungsfotos, die Tiere fristen ihr Dasein in einer nicht artgerechten Umgebung. Doch nur wenige wissen, wie gesundheitsgefährdend das Schwimmen mit Delfinen eigentlich sein kann - und zwar für Tier und Mensch. Diese Tatsache deckt der Dokumentarfilm "The Dark Secrets Surrounding Dolphins" ("Die dunklen Geheimnisse, die Delfine umgeben") jetzt auf.

Meeresbiologin Naomi Rose meldet sich in dem Film zu Wort: "Ich finde es dumm, das Schwimmen mit Delfinen überhaupt zu erlauben, denn es ist einfach nicht sicher. Tatsache ist, dass bereits zahlreiche Menschen dabei verletzt worden sind." Und auch hygienisch sei das Angebot bedenklich, so Ex-Delfintrainer Russ Rector: "Ein Delfin uriniert und kotet drei- bis fünfmal häufiger als der Mensch. Die Tiere schwimmen also quasi in ihren eigenen Fäkalien und dem Wasser muss deswegen viel Chemie zugesetzt werden." Doch das zeigt nicht immer Wirkung, und vor allem die Delfintrainer, aber auch Besucher erkranken aufgrund schädlicher Bakterien im Wasser.

Mensch und Tier können schwer erkranken

Nicht nur sterben nachweislich immer wieder Delfine an Infektionen, bedingt durch die teils sehr schlechte Wasserqualität. Auch Menschen, die das Wasser verschlucken oder kleine Wunden an der Haut haben, nehmen Bakterien und Viren auf. Dazu kommt, dass die Besucher die Meeressäuger mit Krankheiten anstecken können - und umgekehrt. Dabei handelt es sich etwa um Tuberkulose, Pilzinfektionen, Bronchitis, Bindehautentzündung und Leptospirose. Methoden wie die Zwangsfütterung, um die Tiere am Leben zu erhalten, seien überdies keine Seltenheit, so Tierschützer.



Delfinarien vertuschen Verletzungen an Besuchern

Dazu kommt das Risiko, von einem Delfin verletzt zu werden. Der erzwungene enge Kontakt zu Hunderten Menschen führt bei den Tieren zu massivem Stress, der sie nicht nur krankheitsanfällig, sondern auch frustriert und teils aggressiv macht. Trainer und Besucher enden oftmals mit gebrochenen Fingern oder Rippen, blauen Flecken und Prellungen. Im Film werden Aufnahmen von kleineren Angriffen durch Delfinen gezeigt. "Solche Zwischenfälle werden den Behörden aber fast nie gemeldet. Das liegt wohl auch daran, dass die Delfinarien den Opfern Geld anbieten, wenn sie schweigen", so Meeresbiologin Naomi Rose.



Delflin-Therapie

In Ihrem Land, zum Beispiel in Kemer und Antalya, wird die delfingestützte Therapie angeboten. Erfolge sind durch unabhängige Forschungsstudien bisher wissenschaftlich noch nie belegt worden! Die Delfin-Therapie ist deshalb nicht nur umstritten, sondern eben auch völlig sinnlos.

Obwohl auch das türkische Gesundheitsministerium durch wissenschaftliche Gutachten festgestellt hatte, dass die Delfin-Therapie nutzlos und nicht wirksam ist und sie bereits im November 2010 die Empfehlung ausgesprochen hatte, solche Delfin-Therapien nicht mehr zu genehmigen, wird diese heute trotzdem noch in einigen Delfinarien in der Türkei angeboten!

Seit 2011 dokumentieren wir die Zustände in den türkischen Delfinarien. Sie sind einfach katastrophal und skandlös!
Ein paar Beispiele:

"Sarah", ein Walross, welches im Delfinarium in Istanbul an den Show-Programmen teilnehmen muss, leidet seit Jahren an übelsten Hautverletzungen. Nach der Show muss dieses Tier noch für Foto-Aufnahmen herhalten. Wir dokumentierten sogar, wie ein Kind auf das wehrlose Tier eingetreten hatte.

In einem anderen Delfinarium in Istanbul (Aqualand) wurde ein Delfin (Ilya) jahrelang alleine gehalten. Das ist für diese sozialen Tiere ein absoluter Skandal, welches weltweit wohl einmalig war.

Das Reiten und Stehen auf Delfinen und Weißwalen ist heutzutage in den meisten Delfinarien aus Tierschutzgründen weltweit abgeschafft worden. In der Türkei heutzutage loeider aber immer noch Usus!

Die Delfine in den türkischen Delfinarien sind Große Tümmler und sind überwiegend Wildfänge, die im Schwarzen Meer, Mittelmeer gefangen oder aus anderen Ländern, wie Tunesien, Südkorea und Japan, importiert wurden.

Damit ist auch die Türkei für die Gefährdung freilebender Delfin-Populationen mitverantwortlich!

Delfine sind von Natur aus für ein Leben in Freiheit im Meer geschaffen und gehören nicht in Gefangenschaft! Wir haben in den letzten 14 Jahren in mehr als 70 Delfinarien in über 30 verschiedenen Ländern weltweit Recherchen betrieben. Überall sind die Delfine eingesperrte Show-Sklaven, die für rein kommerzielle Interessen ausgebeutet werden. Viele dieser Tiere kommen mit ihrem Leben in Gefangeschaft nicht zurecht. In der Ukraine und in China konnten wir gar dokumentieren, wie sich Delfine selbst umbringen wollten!

Eine wirklich moderne und zeitgenössische Stadt und Land braucht keine eingesperrten Tiere, um ein attraktives Touristenziel zu sein.

Delfinarien in der EU haben keine Zukunft mehr!

Eine überwältigende Mehrheit der Bürger in der EU ist heutzutage gegen das Halten von Delfinen in Gefangenschaft. Deshalb haben von etwa 90 Delfinarien in der EU bereits etwa 60 in den letzten 25 Jahren geschlossen.

Die Regierung in der Schweiz hat in 2013, unter anderem auch nach unserem Tourismus-Boykott-Aufruf, den Import von Cetaceen verboten. Daraufhin schloss das letzte Delfinarium in diesem Land nach 40 Jahren Betrieb. Ein solches Gesetz wäre auch in Ihrem Land durchaus umsetzbar!

Nicht nur in der EU und westlichen Ländern gibt es bei der Bevölkerung eine große Ablehnung gegenüber Einrichtungen, in denen Delfine in Gefangenschaft gehalten werden, sondern ebenso in der Türkei!

Was vor einigen Jahren noch als Touristenattraktion galt, ist heute ein Makel. Selbst der türkische Hotelverband befürchtet, dass Touristenstädte mit Delfinarien durch ausgerufene Boykott- und Aufklärungskampagnen mit einem Imageproblem und damit mit Umsatzeinbußen zu tun haben werden. Die türkische Bevölkerung lehnt überwiegend die Haltung von Meeressäugetieren in Gefangenschaft ab. Gäste dieser Anlagen sind hauptsächlich ausländische Touristen. 

Große Reiseveranstalter, wie TUI, Thomas Cook mit Neckermann Bucher-Reisen und Öger-Tours, Rewe Touristik mit Jahn und ITS, alltours, FTI Touristik, Schauinslandreisen und die türkische Agentur M.T.S. Mastur, die rund 450 Hotels betreut, bieten nach Aufklärungskampagnen und Interventionen keine Tagestouren in türkische Delfinarien mehr an!


Das werden die türkischen Touristen-Städte, die noch Delfinarien in Betrieb halten, heute schon spüren und sie werden durch das Ausbleiben von Touristen noch mehr darunter zu leiden haben!

Selbst in Japan, welches bisher die meisten Delfinarien in der Welt besaß (etwa 60) ist der Boom neuer Delfinarien längst vorbei. Es schließen auch dort immer mehr Anlagen. Überall stagniert diese Branche. Ausnahmen sind heutzutage nur noch Mexiko und China.

Wildgefangene und für Shows abgerichtete Delfine kamen bereits mehrmals entweder direkt aus Japan oder über Umwege (Friguia Park/Tunesien und Delfinarium Geoje/Südkorea) in die Türkei!

Die Türkei ist deshalb mitverantwortlich, dass die grausamen Delfin-Treibjagden im japanischen Taiji stattfinden!

Ich selbst war schon mehrmals in diesem Fischerort in Japan. Was sich dort ereignet, ist an Grausamkeit kaum noch zu überbieten. Nicht nur die Fänge der Delfine für die weltweite Delfinarien-Industrie sind grausam, sondern auch die Abrichtung von Wildtieren zu Show-Clowns ist mehr als barbarisch!

In der im September beginnenden Fangsaison 2021/2022 sollen in Taiji 1.849 Delfine und Wale von 9 verschiedenen Arten getötet oder für die weltweite Delfinarien-Industrie gefangen werden. Eine Art von ihnen sind die Großen Tümmler, die auch bei den türkischen Delfinarien gefragt sind.

Das Delfinarium Sealanya in Alanya zum Beispiel kaufte in 2008 ingesamt 10 Delfine aus Japan und bezahlte dafür 280.000,- USD. In 2012 lebten nur noch drei dieser Tiere in diesem Show-Delfinarium – die anderen sieben Delfine starben in einem jungen Alter!

Zuchtbemühungen gibt es in den türkischen Delfinarien kaum und Erfolge erst recht nicht. In der Türkei gibt es noch nicht einmal einen Tierarzt, der sich fachmännisch um die Gesundheit der Delfine in den Delfinarien des Landes kümmern könnte!

Weitere Importe von wildgefangenen Delfinen aus Taiji in die Türkei sind deshalb absehbar.

Sicherlich sind sie auch darüber informiert, dass die Türkei auch mitverantwortlich dafür ist, dass die Wildbestände der Robben gefährdert werden. In den letzten 20 Jahren wurden 61 Pelzrobben aus der freien Wildbahn entrissen und für die Zoos und Delfinarien in der Türkei in Gefangenschaft genommen.

In der Stadt Kas und auch im Resort-Hotel Kefaluka in Bodrum kam man längst zu der Erkenntnis, dass Delfinarien die Touristen nicht anlocken, sondern sie eher abschrecken. In 2013 wurden beide Delfinarien dort geschlossen. Ein weiterer Imageschaden konnte damit für diese Städte abgewendet werden.

Noch können Sie Ihre Stadt und Ihr Land vor einem noch größeren Imageverlust und einem damit verbundenen sicherlich kommenden immensen finanziellen Schaden bewahren!

Natürlich ist auch uns klar, dass Ihre Möglichkeiten beschränkt sind, um das Delfinarium in Ihrer Stadt zu schließen. Dennoch haben sie mehrere Möglichkeiten, die Sie schon ab heute umsetzen können, um das Delfinarium in Ihrer Stadt und alle in der Türkei mitelfristig zu schließen!

1. Keine Werbung mehr auf städtischen Flächen

Sie könnten verbieten, dass das Delfinarium Werbung in Ihrer Stadt macht. Das Aufhängen von Plakaten auf Plakatwänden oder die Werbung auf öffentlichen Verkehrsmitteln könnte unterbunden werden. Die Hauptstadt der Ukraine Kiew hatte dies schon vor Jahren ebenso ungesetzt und das Delfinarium musste letztendlich schließen.

2. Evakuierungspläne
Vor wenigen Jahren brach ein Feuer im Delfinarium in Sevastopol auf der Krim aus. Die Delfine waren in akuter Gefahr und sind glücklicherweise nur vor einem grausamen Tod bewahrt worden, weil sie in einen Swimming-Pool in einem benachbarten Haus untergebracht werden konnten.

Gibt es einen Evakurierungsplan für eine rasche Umsiedlung der Delfine seitens des Betreibers im Falle eines Feuers in Ihrer Stadt?

Falls dies der Betreiber nicht vorlegen kann, dann sollten Sie ihm die Lizenz für sein Delfinarium umgehend entziehen! Niemand hätte nach den aktuellen Ereignissen Verständnis dafür, dass in Gefangenschaft gehaltene Delfine im Falle eines Feuers zu Schaden gekommen oder gar gestorben wären!

3. Sie besitzen ein rechtliches Mittel

Sie könnten sich bei Ihrer Regierung auch gegen ihre mehr als zögerliche Haltung betreffend der Umsetzung des internationalen Abkommens der "Berner Konvention", welches den Schutz unter anderem auch für Delfine vorsieht, einsetzen!

Die „Berner Konvention“ ist ein Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume aus dem Jahr 1979. Die Türkei hat am 2. Mai 1984 das Übereinkommen „Berner Konvention“ unterzeichnet.


Laut den Bestimmungen der "Berner Konvention" sind die Haltung und die Nutzung von Delfinen zu kommerziellen Zwecken verboten. Jede Vertragspartei ergreift die geeigneten und erforderlichen gesetzgeberischen Verwaltungsmaßnahmen, um den besonderen Schutz der in Anhang II aufgeführten wildlebenden Tierarten sicherzustellen. Im Anhang II des Abkommens sind Delfine ausdrücklich aufgeführt.


Obwohl die Türkei zu den Unterzeichnern der "Berner Konvention" gehört, hat die türkische Regierung bis heute nicht die gesetzlichen Bestimmungen geschaffen, zu denen sich das Land schon vor 37 Jahren verpflichtet hatte!



4. Gesetzliches Importverbot

Sie könnten sich bei Ihrer Regierung für ein Gesetz einsetzen, welches den Import von Delfinen, Walen, Robben und Walrosse ausnahmslos verbietet! Das würde nicht nur das mittelfristige Aus für alle Delfinarien in der Türkei bedeuten, sondern sie werden dafür auch international gefeiert werden, wie die Schweiz in 2013, als sie den Import von allen Walartigen in ihr Land gesetzlich verboten hatte.

Ich möchte Sie bitten: Handeln Sie jetzt!

Bitte setzen Sie sich jetzt für ein gesetzliches ausnahmsloses Importverbot für Meeressäugetiere in die Türkei und ein nationales Gesetz zum Verbot für die Haltung und die Nutzung von Delfinen zu kommerziellen Zwecken laut den Vorgaben der “Berner Konvention” ein. Nur durch ein wirksames Verbot könne sichergestellt werden, dass in Zukunft keine Delfine mehr für kommerzielle Interessen gefangen und in die Türkei importiert werden.


Mit einem Importverbotsgesetzt für Delfine und Wale würde die Türkei ihr Interesse am Schutz der Tiere zeigen und zum Erhalt der ökologischen Biodiversität beitragen. Zudem gewinnt die Türkei international an Vertrauen, wenn das Land internationale Abkommen, wie die „Berner Konvention“ umsetzt. 


Durch die mittelfristigen Schließungen der Delfinarien gehen in der Türkei etwa 200 Arbeitsplätze verloren. Jedoch erhält die Türkei durch das Verschwinden der Delfinarien einen internationalen Imagegewinn und verhindert durch das Ausbleiben von Boykottaufrufen und Ausbleiben von Touristen den Wegfall von hunderttausenden Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche!


Auf ein baldiges tierfreundliches Handeln Ihrerseits, die eine große Öffentlichkeit in Deutschland und in der Türkei erwartet, verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Andreas Morlok
CEO ProWal



Weitere Infos über unsere Kampagne zur Schließung weiterer Delfinarien in der Türkei unter: Türkei 2021