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Aus Tierschutzgründen - Wenn keine Recherche-Arbeit betrieben wird, um mit der Zielsetzung ein Delfinarium zu schließen, dann machen Sie bitte einen großen Bogen um solche Tiergefängnisse!







Keine Meeressäuger mehr nach Deutschland!

Initiatoren der Aktion:

Andreas Morlok - Geschäftsführer ProWal
  
Jürgen Ortmüller - Geschäftsführer WDSF

Wir lehnen den Fang und den Transport von Walen & Delfinen nach Deutschland und die Haltung der Meeressäuger in Betongefängnissen ab!

Es ist die Zeit gekommen, um den „Vertretern unseres Volkes“ eindringlich und unaufhörlich mitzuteilen, dass wir die tierquälerische Haltung von Delfinen in Deutschland kompromisslos ablehnen. Wir fordern ein ausnahmsloses Importverbot für Wale & Delfine nach Deutschland!

Die Delfinarienindustrie kennt keine Skrupel. Obwohl in Nürnberg bereits 34 Delfine starben, beschloss die Stadt nicht die Schließung, sondern gar den Ausbau der Anlage!

Da die Zucht dort nicht funktioniert, von 21 Nachzuchten sind 17 umgekommen und seit elf Jahren gibt es überhaupt keinen Nachwuchs mehr, muss es nun unbedingt vermieden werden, dass weitere Delfine nach Deutschland gebracht werden und hier letztendlich eines frühzeitigen unnatürlichen Todes sterben müssen!

Appellieren wir an alle entscheidenden PolitikerInnen in unserem Land, diesem Treiben ein Ende zu setzen!  Wenn keine Delfine mehr importiert werden dürfen, müssen die vier noch vorhandenen Delfinarien zwangsläufig schließen!

Jeder kann die Kampagne zur Schließung der Delfinarien unterstützen. Alle Organisationen, Vereine, Initiativen und Privatpersonen sind aufgerufen, sich an dieser Aktion zum Schutz der Delfine zu beteiligen. Bitte machen Sie mit und leiten Sie diesen Aktionsaufruf an Ihre Freunde und Bekannte weiter! Sorgen wir dafür, dass sich nun Millionen Menschen im In- und Ausland an dieser Aktion beteiligen!

Stehen wir nun alle zusammen auf und helfen gemeinsam den Delfinen, die sich nicht gegen ihre kommerzielle Ausbeutung und gegen die tierquälerische Haltung in ihren Betongefängnissen wehren können. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen!

Lassen wir nicht locker, bis unser gemeinsames Ziel erreicht ist!



Ein Delfin in einem kargen Betonbecken in Nürnberg.

35 seiner Artgenossen sind bereits gestorben.


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Einfuhrverbot - Stoppt den Import von Cetaceen in die Bundesrepublik Deutschland
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir möchten uns mit diesem Schreiben an Sie persönlich wenden, da Sie gewählt wurden, um die Interessen der Bürger in unserem Land zu vertreten.

Wie Sie sicherlich aus den zahlreichen Medienberichten in den letzten Monaten vernommen haben, ist bezüglich des Themas Delfine in Gefangenschaft „ein Ruck durch Deutschland" gegangen. Sicherlich ist Ihnen bekannt, dass es in diesem Land immer noch Delfinarien in Nürnberg, Münster und Duisburg gibt, in denen Meeressäuger gefangen gehalten und für kommerzielle Ziele ausgebeutet werden. Eine tier- und artgerechte Haltung der Meeressäuger ist in diesen Betonbecken nicht möglich. Das belegt schon die hohe Todesrate von 34 verstorbenen Delfinen alleine in Nürnberg.

Einen Bildungsauftrag erfüllen diese Anlagen nicht, denn sie informieren viel zu einseitig und nur über die Interessen der Zoobetreiber. Eine erfolgreiche Delfintherapie (Dolphin Assisted Therapy – DAT) entspricht eher der Wunschvorstellung der Delfinarienindustrie, als die der Realität. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege darüber, dass behinderten oder kranken Menschen mit Hilfe einer Delfintherapie langfristig geholfen wurde. Noch nie wurde eine Krankheit oder eine Behinderung dadurch geheilt. Deshalb wird die Delfintherapie auch nicht von der Bundesregierung unterstützt und auch von keiner Krankenkasse bezahlt.

Wir, als Bundesbürger, lehnen die Delfingefängnisse aus moralischen und ethischen Gründen ab!

Wir möchten Sie ganz persönlich darum bitten, sich für ein Einfuhrverbot für Wale & Delfine nach Deutschland einzusetzen. Es muss alles daran gesetzt werden, einen Importstopp durchzusetzen, unabhängig davon, ob es sich um Tiere aus dem europäischen Zuchtprogramm oder Wildfänge, die über andere Länder eingeführt werden, handelt.

Ein ausnahmsloses Einfuhrverbot dieser Tiere ist dringend erforderlich um auch ein vorbildliches Zeichen in der Welt zu setzen. Die Bundesrepublik Deutschland kann nicht glaubwürdig den japanischen, isländischen und norwegischen Walfang verurteilen, wenn das Land gleichzeitig selbst Meeressäuger importiert und in Betongefängnisse einsperrt.

Wir bitten Sie, nicht auf den Zuständigkeitsbereich irgendeiner Behörde zu verweisen, denn nicht die allein, sondern auch Sie ganz persönlich sind für dieses Anliegen zuständig!

Weiterhin verweisen wir darauf, dass nicht nur Ihre Wähler Ihr ganz persönliches Engagement in dieser Angelegenheit zur Kenntnis nehmen werden, sondern auch die Medien, welche permanent über dieses Thema berichtet.

Anbei möchten wir gerne noch auf zwei Videodokumentationen hinweisen, die Ihnen veranschaulichen sollen, wie beispielsweise Delfine in Japan gefangen werden.

http://www.glumbert.com/media/dolphin  

http://www.20min.ch/unterhaltung/people/story/10291050  
 

Etwa 20 000 Delfine werden jedes Jahr in Japan getötet. Das nachweislich mit überhöhten Quecksilberwerten verseuchte Delfinfleisch wird nach Angaben japanischer Politiker in Taiji/Japan an Schulkantinen und an Supermärkte abgegeben. Richard O`Barry, der Ex-Flipper-TV-Trainer und Mitbegründer des deutschen Wal- und Delfinschutz-Forums (www.wdsf.de) deckte diese Skandale auf. Auch wird das Fleisch der Delfine als Hundefutter vertrieben und auch als Dünger auf die Felder geworfen. Die schönsten und potentesten Tiere werden für mehr als 150 000 US-Dollar an Delfinarien in aller Welt verkauft. Es gab auch schon Versuche, solche Tiere nach Deutschland zu verkaufen! Die Dominikanische Republik verbot erst Mitte November 2007 die Einfuhr von Delfinen aus Japan, die dort von einem Delfinarium bestellt wurden. Siehe dazu: http://www.openpr.de/news/171076.html 

Gäbe es also folglich keine Delfinarien mehr, dann wären auch die Delfinabschlachtungen nicht mehr lukrativ und müssten eingestellt werden.

Über eine Million Mitglieder von Organisationen, welche sich mittlerweile gegen die deutschen Delfinarien aussprechen und auch wir würden es sehr begrüßen, Sie selbst an vorderster Front wahrnehmen zu dürfen, wenn es darum geht, den „Tierschutz als Staatsziel" in unserem Land umzusetzen.

Bitte tragen Sie mit Ihren Kontakten und Fähigkeiten dazu bei, ein Einfuhrverbot für Wale & Delfine in die Bundesrepublik Deutschland zu beschließen!

Mit freundlichen Grüßen
 





2007 - Start der Aktion

04.12.07 - Aus Kuba exportierter Delfin stirbt. Er hat nur zwei Wochen in einem Delfinarium überlebt.

http://www.wdcs-de.org/news.php?select=197

(Auch in das Nürnberger Delfinarium wurden schon Delfine aus Kuba importiert. Derzeit befinden sich dort acht große Tümmler. Fünf von ihnen sind ebenfalls Wildfänge, da die Nachzucht völlig gescheitert ist (Seit zehn Jahren gibt es in Nürnberg keinen Nachwuchs mehr). Wir fordern die Regierung der Bundesrepublik Deutschland auf, endlich ein Importverbot für Delfine zu beschließen, damit keine weiteren Delfine mehr direkt oder über Umwege in unser Land verschleppt werden können. Deutschland darf sich nicht weiter an dieser Ausplünderung der Natur beteiligen. AURUF: Bitte beteiligen Sie sich an unserer Aktion und fordern Sie die entscheidenden Politiker und die Bundesregierung auf, ein ausnahmsloses Einfuhrverbot von Delfinen nach Deutschland zu beschließen. Brief und Adressen: siehe oben.)


Delfin-Einfuhrverbot für Deutschland? Aktionsbündnis "Nein zur Lagune" in Nürnberg gegründet  http://openpr.de/news/175688/Delfin-Einfuhrverbot-fuer-Deutschland-Aktionsbuendnis-Nein-zur-Lagune-in-Nuernberg-gegruendet.html


12.12.07 - SPD fordert:  Bundesregierung muss sich staerker fuer den Schutz der Wale einsetzen!

http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?pfach=1&n_firmanr_=109407&sector=pm&detail=1&r=307340&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0&profisuche=1

(Die Bundes-SPD kann nicht glaubwürdig den japanischen Walfang verurteilen, wenn z. B. in Nürnberg die Stadtrat-SPD Delfinfänge und Importe nach Deutschland aktiv unterstützt! Die Bundesregierung muss nun endlich ein Importverbot für Wale & Delfine nach Deutschland beschließen.)


21.12.07 - DIE LINKE spricht sich klar gegen den Import wilder Delphine nach Deutschland und in die EU aus. Auch ist sie strikt gegen die Haltung und Züchtung von Delphinen in Gefangenschaft zu kommerziellen Zwecken.


Eva Bulling-Schröter
Mitglied des Deutschen Bundestages
Umweltpolitische Sprecherin


  

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 11. Dezember 2007.

Ihre Sorge um das Wohlergehen der Delphine teile ich. Die Todesrate der Tiere im Nürnberger Delphinarium ist eine Tragödie. Als tierschutzpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE setze ich mich für einen nachhaltigen Schutz von Wildtieren ein.

Ein sensibler Bereich im Tier- und Artenschutz ist nach wie vor die Entnahme von Wildtieren aus ihrem natürlichen Lebensraum. Daran hat auch die Verankerung des Tierschutzes in das Grundgesetz am 1. August 2002 zunächst einmal nichts geändert. Aktuell sieht man dies an der besorgniserregenden Zunahme bzw. dem Ausbau von Delphinarien.

Viele Delphinarten sind vom Lebendfang betroffen. Stellenweise sind die Populationsgrößen bedenklich geschrumpft und die Arterhaltung wird immer schwieriger. Weil die internationale Staatengemeinschaft die fatalen Folgen der Lebendfänge auf die wild lebenden Populationen erkannte, wurde bereits im Jahre 1973 ein Übereinkommen (CITES) unterzeichnet, dass wildlebende Tiere vor Ausbeutung durch den internationalen Handel bewahren soll. Die meisten Wal- und Delphinarten sind im Anhang II des Übereinkommens aufgelistet, womit der Handel mit ihren Produkten oder mit lebenden Tieren zwar einer strengen Kontrolle unterliegt, jedoch unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist.

Sowohl was die Entnahme von Wildtieren aus der freien Natur, als auch den Handel mit ihnen betrifft, gibt es bereits vielfältige Vorschriften. Dabei kommt dem „Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume“ vom 19. September 1979, der sogenannten „Berner Konvention“, besondere Bedeutung zu. Der Grosse Tümmler (Tursiops truncatus), (unter Anhang II aufgelistet) ist beispielsweise eine streng geschützte Tierart. Jede Form absichtlichen Fangens und Haltens ist laut dieser Konvention grundsätzlich verboten. Beruft man sich zudem auf die EUVerordnung338/97 vom 09. Dezember 1996, ist für jene im Anhang A aufgelisteten Arten der Handel zu kommerziellen Zwecken aus der Gemeinschaft, in die Gemeinschaft und innerhalb der Gemeinschaft generell untersagt. Problematisch ist, dass es nach wie vor an der Umsetzung und Kontrolle dieser Vorschriften hapert.

Eine Kleine Anfrage zum Import von Walen und Delphinen in die EU gab es bereits im April 2006 (Drucksache 16/1210). In ihrer Antwort verwies die Bundesregierung auf die oben genannten Artenschutzabkommen und Richtlinien, auf die Naturschutzrechte des Bundes und zusätzlich auf die gesonderten zoorechtlichen Vorschriften der Länder.

Tierschutz ist jedoch nicht nur ein rein rechtliches Problem, das durch Vorschriften undGesetze zu lösen ist. Die Voraussetzungen für einen funktionierenden Tierschutz müssen auch von der Gesellschaft verinnerlicht werden.

Wirtschaftliche Faktoren spielen im Falle der Delphinarien eine vordergründige Rolle. Es ist nicht, wie vielfach behauptet, der therapeutische Nutzen, der von Delphinen beispielsweise für behinderte Kinder ausgeht. Delphinarien locken jährlich tausende von Besuchern an, die sich zumeist unkritisch von den dressierten Tieren beeindrucken lassen. Ein Boykott von ihrer Seite würde die Wirtschaftlichkeit dieser Einrichtungen schnell in Frage stellen. Damit würde auch das Problem der Delphinimporte indirekt angegangen werden.

Dennoch steht eine schnelle rechtliche Regelung nach wie vor zur Disposition und deshalb unterstütze ich Ihre Petition sehr. DIE LINKE spricht sich klar gegen den Import wilder Delphine nach Deutschland und in die EU aus. Auch ist sie strikt gegen die Haltung und Züchtung von Delphinen in Gefangenschaft zu kommerziellen Zwecken.

Ich wünsche Ihnen ein geruhsames Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Mit freundlichen Grüßen

Eva Bulling-Schröter, MdB

Tierschutzpolitische Sprecherin

 

Berlin
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Jakob-Kaiser-Haus
Raum 3.623
K (030) 227 – 72485
M (030) 227 – 76485

eva.bulling-schroeter@bundestag.de

 

Wahlkreis
Bahnhofstr. 5
85051 Ingolstadt
K (0841) 3796 284
M (0841) 8814 230

eva.bulling-schroeter@wk.bundestag.de


01.01.08 - Start der Aktionen: das längste Delfinschutztransparent Deutschlands ...Solidaritätsliste und bundesweite Schulaktion Kids für freie Delfine


16.01.08 - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lehnen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft strikt ab.

 

Sehr geehrter Herr Morlok,

vielen Dank für Ihr Schreiben, in dem Sie darlegen, dass Sie gegen die Haltung von Delfinen in Zoos und Delfinarien eintreten. Auch wir teilen diese Meinung und ich kann Ihnen versichern, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lehnen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft strikt ab.

Delfine sind aus vielfältigen Ursachen in ihrem Bestand weltweit bedroht und gehören daher zu den besonders geschützten Meeressäugetieren. Da sie hohe Anforderungen an Unterbringung, Fütterung und Beschäftigung stellen, sind diese intelligenten Meeressäuger in Gefangenschaft besonders schwer zu halten und leiden unter den Bedingungen der Gefangenschaft. Nachzuchten in Gefangenschaft gelingen so gut wie nie. Demzufolge müssen Delfinarien ihren „Bestand“ immer wieder durch Wildfänge „ergänzen“, was den Artenschutzvorgaben widerspricht.

Auch die Transport- und Haltungsbedingungen entsprechen nicht den biologischen Bedürfnissen der Tiere. Delfine und Wale sind bei der Gefangennahme und dem Transport erheblichem Stress ausgesetzt.

Auch bei der Haltung existieren zahlreiche Probleme. Die Einrichtung der Gehege und Becken ist nicht an den Bewegungs-, Ruhe-, Schutz- und Ernährungsbedürfnissen sowie an den sonstigen essenziellen Verhaltensweisen der Tiere ausgerichtet.

Wie Sie in Ihrem Schreiben erwähnt haben, wurden In den 1990er Jahren in Deutschland und Europa auf Grund von Protesten Delfinarien geschlossen. Seit aber sogenannte Delfintherapien angeboten werden, gewinnen Delfinarien jedoch wieder mehr an Bedeutung. Dies hat zur Folge, dass der Neubau von Delfinarien wieder erwogen wird. So soll neben der Delfintherapie in Nürnberg auch in der Gemeinde Glowe auf Rügen ein Delfintherapiezentrum eröffnet werden. Aus Sicht des Arten- und Tierschutz ist diese Entwicklung nicht tolerierbar, zumal die Wirksamkeit von sogenannten Delfintherapien bislang nicht zweifelsfrei belegt worden ist.

Die Bundestagfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat das Thema Delfinhaltung auf die parlamentarische Tagesordnung gesetzt. In einer Kleinen Anfrage haben wir die Bundesregierung gefragt (Drs. 16/1378), ob und wie sie diese unzumutbaren Bedingungen für in Gefangenschaft lebende Delfine und  Wale beseitigen will. Wir fordern, dass Fragen des Tier- und Artenschutzes wirtschaftlichen Interessen nicht untergeordnet werden. Leider haben wir nur unzureichende Antworten bekommen. Aufgrund dessen haben wir noch einmal nachgefragt (Drs. 16/6146) und uns dabei auf die aktuelle Situation der Delfintherapie in Deutschland konzentriert.

Zudem haben wir im Juni 2007 zu einem Fachgespräch zum Thema Delfintherapie eingeladen. Zwei  Kernfragen standen im Zentrum der Diskussion des grünen Fachgespräches: Zum einen ging es in der Gesprächsrunde um Probleme des Tier- und Artenschutzes im Zusammenhang mit der Delfinhaltung.

Zum anderen wurde über die therapeutischen Erfolge von Delfintherapien im Vergleich zu anderen tiergestützen Therapien mit domestizierten Tieren diskutiert. Das große Interesse an diesem Fachgespräch hat uns bestätigt, dass wir ein wichtiges Thema zur richtigen Zeit aufgegriffen haben. Die fachliche Diskussion hat unsere Forderung nach der Suche zu Alternativen zur Delfintherapie bestätigt. Wir werden  diese Forderung in einem Antrag an die Bundesregierung in der ersten Hälfe dieses Jahres einbringen.

BÜNDINS 90/DIE GRÜNEN sind auch vor Ort sehr aktiv und kämpfen gegen die Erweiterung des Nürnberger Delfinariums sowie gegen den Neubau auf Rügen. BÜNDINS 90/DIE GRÜNEN haben den Tierschutz als Staatsziel ins Grundgesetz verankert und kämpfen weiterhin um die Umsetzung dieses sehr wichtigen Ziels. Wir freuen uns über die Unterstützung aus weiten Teilen der Bevölkerung, denn nur wenn viele sich engagieren, können wir den nötigen Druck für Veränderungen erreichen.

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.gruenebundestag.de/cms/default/rubrik/11/11098.ts_jahr_des_delfins.html  

Mit freundlichen Grüßen

Undine Kurth

Mitglied des Deutschen Bundestages

 

Parlamentarische Geschäftsführerin

Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sprecherin für Natur- und Tierschutz

Mitglied der Enquete „Kultur in Deutschland“

http://www.undine-kurth.de


10.02.08 - Tierschützer kritisieren deutsche Bundesregierung - http://www.hochrhein-zeitung.de/energie_und_umwelt/walfang_japan_tierschuetzer_kritisieren_deutsche_bundesregierung.html



08.04.08 - Es gibt erfreuliche Neuigkeiten!

Die monatelange Arbeit hat sich gelohnt! Seit Ende 2007 konfrontieren wir sehr intensiv die Politiker und Parteien, um unsere Forderung endlich umzusetzen. Erfreulicherweise unterstützen uns mittlerweile viele Mitstreiter im Land.

Heute bekamen wir einen Brief der tier- und umweltpolitischen Sprecherin, Frau Eva Bulling-Schröter MdB, der Bundestagsfraktion „DIE LINKE“. 

 
Im Wortlaut:

 
Stellungnahme der Bundestagsfraktion DIE LINKE für die Aktion

„Ausnahmslosen Einfuhrverbot für Wale und Delfine“


 

Als tierschutzpolitische Sprecherin setze ich mich seit Jahren für ein ausnahmsloses Importverbot für Wale und Delfine ein.

Der Zustand zahlreicher Tümmler- und Weißwalpopulationen ist bedenklich. Durch die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes, den Beifängen der industriellen Fischerei, aber auch durch die Entnahme von Wildtieren aus ihrem natürlichen Lebensraum sind die Populationsgrößen erheblich geschrumpft und ihre Erhaltung gefährdet. Arten mit einem begrenzten Verbreitungsgebiet, z.B. in Flusssystemen und küstennahen Gewässern lebenden Arten in Südasien, sind besonders von der Degradierung ihres Lebensraumes bedroht, da in solchen Gebieten die Verschmutzung der Gewässer besonders hoch ist.

Darüber hinaus ist der Lebendfang von Tümmlern und Walen für Delfinarien nicht nur aus Gründen des Artenschutzes, sondern auch des Tierschutzes strikt abzulehnen. So kommen auf jedes für die Delfinindustrie lebend gefangene Tier zahlreiche Individuen, die beim Fang, beim Transport oder in der Haltung verletzt werden oder gar sterben. Zudem sind die Tiere – wenn sie überleben - während der Gefangennahme und dem Transport erheblichem Stress ausgesetzt.

Als tierschutzpolitische Sprecherin setze ich mich seit Jahren für ein ausnahmsloses Importverbot für Wale und Delfine ein.

Die Neuerrichtung von Delfinarien und die infolgedessen höhere Nachfrage nach Meeressäuger-Individuen erhöht den Druck auf weitere Einfuhren wild gefangener Tiere.

Ferner wird durch den freien Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union der Austausch von Walen und Delfinen zwischen Anlagen unterschiedlicher EU-Mitgliedsstaaten erleichtert, was zunehmende Tiertransporte zu Folge haben kann. Beides ist nicht akzeptabel.

Die Bundestagsfraktion DIE LINKE fordert ein Importverbot für Wale und Delfine nach Deutschland und in die EU, egal, ob sie einer kommerziellen oder vorgeblich nicht kommerziellen Nutzung dienen sollen. Ebenso lehnt sie die Haltung und Züchtung von Delfinen in Gefangenschaft ab.

Mit freundlichen Grüßen
 

Eva Bulling-Schröter

Mitglied des Deutschen Bundestages

Umweltpolitische Sprecherin

 

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Die Bundestagsfraktion  „Die LINKE“ ist nun die erste Partei in Deutschland, die unsere Forderung uneingeschränkt unterstützt!



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                  Auch die Tierschutzpartei unterstützt unsere Forderung! 



Partei Mensch Umwelt Tierschutz - DIE TIERSCHUTZPARTEI -
Stefan B. Eck

Bundesvorsitzender
08233 Treuen, Schreiersgrüner Str. 5
el.-Nr.  49 (0) 37468 - 5267
Fax-Nr. 49 (0) 37468 - 68427
Mobilfunk Nr. 49  0178 8109630 
E-Mail: stefan-eck@tierschutzpartei.de
www.tierschutzpartei.de 
     
www.zeitenwende-online.de 

Bundesgeschäftsstelle, Fritz-Schumacher-Weg 111, 60488 Frankfurt/M.

Stellungnahme der Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Die Tierschutzpartei - zur Aktion „Ausnahmsloses Einfuhrverbot für Wale und Delfine“

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Die Tierschutzpartei - spricht sich aus ethischen Gründen und aus Gründen des Artenschutzes seit ihrer Gründung im Jahr 1993  gegen die Einfuhr von Walprodukten nach Deutschland und gegen den Fang von Delfinen und Kleinwalen für Delfinarien aus. Ebenso lehnen wir die Haltung und Züchtung von Delfinen in Gefangenschaft ab.

In diesem Zusammenhang sei auch hervorgehoben, dass sich die Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Die Tierschutzpartei - sowohl konsequent für die Erhaltung der maritimen Lebensräume als auch für die Erhaltung der Lebensräume in Seen und Flüssen einsetzt.

Da wir die Züchtung und das Töten von sogenannten Nutztieren zu Nahrungszwecken kategorisch ablehnen, verurteilen wir ebenso das Angeln und die Hochseefischerei. Wir vertreten eine Ethik, die existentielle Rechte selbstverständlich auch Fischen und Meeressäugern zugesteht, denn es sind bewusste, Schmerz empfindende Lebewesen.

Aus den oben genannten Gründen werden wir die Aktion „Ausnahmsloses Einfuhrverbot für Wale und Delfine“ im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Bernhard Eck

(Bundesvorsitzender)

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Betreff: Ausnahmsloses Importverbot für Delfine nach Deutschland

Sie hatten um die Beantwortung folgender Frage gebeten: „Bekennt sich
die FDP für ein ausnahmsloses Einfuhrverbot für Wale und Delfine in
Deutschland?“

Die Frage zielt tatsächlich auf ein Importverbot für Delfine.

Die FDP kann Ihre Forderung nach einem generellen Importverbot für
Delfine, das keinerlei Ausnahmen zulässt, aus folgenden Gründen nicht
unterstützen:

Wie Sie wissen, ist nach Art. 8 Abs. 1 der EG-Artenschutzverordnung
insbesondere der Erwerb von Exemplaren der Arten des Anhangs A zu
kommerziellen Zwecken grundsätzlich verboten. In Einzelfällen ist nach
Art. 8 Abs. 3 eine Ausnahme möglich.

Nach Art. 4 Abs. 1 c der Verordnung, die in allen Mitgliedstaaten der EU
unmittelbar gilt, darf eine Einfuhrgenehmigung für Tiere aus
Drittländern nur unter der Bedingung erteilt werden, dass sich die
zuständige wissenschaftliche Behörde vergewissert hat, dass „die für ein
lebendes Exemplar vorgesehen Unterbringung am Bestimmungsort für dessen
Erhaltung und Pflege angemessen ausgestattet ist“.

Das Bundesamt für Naturschutz hat nach Auskunft der Bundesregierung in
den Jahren 1991 und 2000 Einfuhrgenehmigungen für insgesamt sechs
Delfine erteilt, von denen vier Exemplare nur vorübergehend in
Deutschland waren. Die Einfuhrgenehmigungen wurden für Bildungszwecke
und die Forschung bzw. für wissenschaftliche Zwecke erteilt. Die
Bundesregierung ist der Auffassung, dass die tierschutzrechtlichen
Vorgaben in Deutschland sowie die Bestimmungen des Art. 4 der
EG-Artenschutzverordnung eine Haltung von Cetacea-Arten, d. h. auch von
Delfinen, nicht grundsätzlich ausschließen (vgl. BT-Drs. 16/1378).

Insbesondere das gewichtige Grundrecht der Forschungsfreiheit spricht
aus Sicht der FDP gegen ein absolutes Importverbot.


Beispielsweise Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin
forschen gemeinsam mit der Universität Würzburg in Zusammenarbeit mit
dem Tiergarten Nürnberg zur Frage der Wirksamkeit der Delfintherapie für
schwerstbehinderte Kinder. Der erste Abschnitt des Projekts begann 1998.
Seit 2006 bis 2009 läuft der zweite Projektabschnitt. Der
FDP-Bundestagsfraktion ist bewusst, dass die Delfintherapie nicht
unumstritten ist. Nach Einschätzung der an dem genannten Projekt
beteiligten Forscher sind bei der Behandlung von Kindern mit schweren
Behinderungen jedoch Therapieeffekte nachgewiesen.

Mit freundlichen Grüßen

Angelika Brunkhorst

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Antwortschreiben des WDSF an die FDP am 28.04.2008

 
Sehr verehrte Frau Brunkhorst,

vielen Dank, dass Sie unsere Anfrage vom 18. März d.J. doch noch beantwortet haben. Sie werden sicherlich verstehen, dass wir, und damit spreche ich sicherlich für alle Tierschützer, über Ihre Antwort außerordentlich enttäuscht sind. Dem WDSF sind die nationalen und internationalen Empfehlungen und Grundlagen bezüglich des Imports von Walen und Delfinen innerhalb und außerhalb der EU geläufig. Die Ausnahmen sind ja das Problem. Sie, sehr verehrte Frau Brunkhorst, beziehen sich in Ihrer Antwort in Namen der FDP im Wesentlichen auf die Beantwortung der Bundesregierung bezüglich der Kleinen Anfrage der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen (16/1378).

Dementsprechend ist die Bundesregierung der Auffassung, "dass die tierschutzrechtlichen Vorgaben in Deutschland sowie die Bestimmungen des Artikels 4 Abs. 1 der VO (EG) Nr. 337/97 die Haltung von Cetacea-Arten nicht grundsätzlich ausschließen." Wir können kontemplarisch verstehen, dass die FDP als Fraktion im damaligen gesetzgebenden Verfahren (TSchG) der Ansicht der jetzigen Bundesregierung folgt, weil die FDP-Fraktion selbst an den Grundlagen für die Erlaubnis einer Delfinhaltung mitgewirkt hat. Absolut unverständlich ist aber Ihre heutige Einstellung, zu einem Zeitpunkt zu dem neuere Kenntnisse zur Delfinhaltung vorliegen. Insgesamt 34 Delfine sind alleine in Nürnberg seit 1971 zu Tode gekommen. In 2006 verstarben dort drei neugeborene Delfinbabys und eine Delfinmutter. Zwei Delfinkälber verstarben dort unmittelbar nach der Geburt im Jahr 2007. Seit 1998 hat kein neugeborenes Delfinbaby in Nürnberg überlebt. Dem sind auch keine wesentlichen Zuchterfolge (wie z.B. in Duisburg entgegen zu setzen).

Absolutes Unverständnis haben wir von der jetzt mitgeteilten Ansicht der FDP, dass "das gewichtige Grundrecht der Forschungsfreiheit aus Sicht der FDP gegen ein absolutes Importverbot spricht". Die von Ihnen angeführten Forschungen der Humboldt-Universität zu Berlin (Prof. Erwin Breitenbach) in Verbindung mit der Universität Würzburg sind in der wissenschaftlichen Fachwelt nicht nur umstritten, sondern werden aus mangelhaften methodischen Gründen abgelehnt und als unglaubwürdig eingestuft. Dabei wird von der Wissenschaft auch aufgrund der Zusammenarbeit mit den in der Forschungsarbeit integrierten Sponsoren der Verdacht einer Auftragsarbeit vermutet. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Veröffentlichungen von Prof. Erhard Olbrich und auf die beigefügte Rezension von PD med Dr. phil Christian Schulze (Ruhr-Universität-Bochum) sowie auf die Analyse der bisherigen spezifischen Forschungsarbeit der Universität Würzburg durch Dr. Karsten Brensing (WDCS). Selbst die von Ihnen zitierte "Breitenbach-Studie" hat lediglich in der Wahrnehmung der Eltern von behinderten Kindern einen positiven Aspekt aufzuweisen. Ein wissenschaftlicher Therapieerfolg war nicht festzustellen.

Die Bundesregierung hat in der BT 16/6146 eine Unterstützung von Delfintherapiezentren abgelehnt. Darüber hinaus wurde darauf hingewiesen, dass es keinen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses gibt: "Sozialrechtlich handelt es sich nicht um eine anerkannte Heilmethode. (Anm.: Delfintherapie). Eine Finanzierung durch die GKV kommt deshalb nicht in Betracht...Die Bundesregierung plant nicht, die Teilnahme an einer Delfintherapie finanziell zu bezuschussen. Solche Überlegungen sind auf Seiten der Länder nicht bekannt....Da Delfine im Anhang A der Verordnung (EG) Nr. 337/97 aufgeführt sind, sind Einfuhren für überwiegend kommerzielle Zwecke ausgeschlossen. Delfintherapien sind als überwiegend kommerzielle Nutzung anzusehen....Aus Sicht des Artenschutzes ist es grundsätzlich vorzugswürdig, Therapieformen zu verwenden, die ohne eine Entnahme wild lebender Tiere aus der Natur auskommt."

Bezüglich des TSchG (§ 13 Abs.3) kommen die Kommentatoren zu dem Ergebnis, dass "wildlebende Tiere solche sind, die in Europa oder anderswo in Freiheit vorkommen, sei es auch auf begrenztem Raum (vgl. L/M § 13 Rn.24). Es kommt nur darauf an, dass das jeweilige Tier einer solchen Art angehört. Nicht erforderlich ist, dass es selbst der Wildnis entnommen wurde. Es kann also auch vom Menschen gezüchtet oder aufgezogen sein.".

Damit ist der Hinweis der Bundesregierung auch dahingehend zu verstehen, dass Therapieformen zu verwenden seien, die sich nicht auf Delfine (egal ob eine Entnahme wildlebender Tiere aus der Natur stattgefunden hat oder ob eine Nachzucht wildlebender Tiere verwendet wird) beziehen.

Dass sich die Bundesregierung parteiübergreifend für den Wal- (und Delfin-) Schutz international ausspricht (s. Antrag im Plenarsitzungsprotokoll vom 10.5.2007 zu 16/4843 und 16/5284 - mit den Stimmen der FDP-  aber i.S. Delfinschutz bezüglich der Delfinarien im eigenen Land parlamentarisch nichts unternimmt, ist mehr als unglaubwürdig.

§ 13 (3) TSchG ist die Ermächtigungsgrundlage für ein Verbot des Handel und der Ein- und Ausfuhr (zumindest mit Nicht-EU-Ländern) von Wildlebenden Tieren incl. der Delfine.  Diese Ermächtigungsgrundlage muss jedoch noch auf den parlamentarischen Weg zur Verabschiedung gebracht werden, weil diese Verordnung noch nicht ergangen ist. Dies ist die Grundlage für eine Gesetzesergänzung, zu der wir uns auch seitens der FDP erhofft hatten, dass sich Ihre Partei dafür einsetzen würde, was aber ganz offensichtlich aufgrund Íhrer Antwort nicht der Fall ist.

Ihre Aussage, sehr verehrte Frau Brunkhorst, ist eindeutig dahingehend zu verstehen, dass die FDP einen Import von Delfinen zu Forschungszwecken befürwortet. Es ist doch allzu offensichtlich, dass die Zoo- und Tiergartenbetreiber den Bildungs- und Forschungsauftrag vorschieben, um mit ihren Delfin-Shows eine Unmenge an Geld zu verdienen (mehr als 1 Million € Einnahmen pro Jahr für ein Delfinarium sind nachgewiesen). Umso mehr bedauern wir die aktuelle Einstellung der FDP, die von anderen Bundestags-Fraktionen nicht geteilt wird. Wir werden darüber in unseren Pressemitteilungen und auf unserer Pressekonferenz zu der Groß-Kundgebung am 9. Mai 2008 in Berlin berichten.

Sollte die FDP ihre Aussage ändern, lassen Sie es uns wissen, denn auch darüber werden wir gerne berichten.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Ortmüller

Vorsitzender WDSF

 

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Nachdem die Bundesfraktion DIE LINKE, die Tierschutzpartei und in Kürze auch Bündnis90/Die GRÜNEN unsere Forderung nach einem ausnahmslosen Importverbot für Wale & Delfine nach Deutschland unterstützen, bekannte sich nun die FDP als 1. Partei dagegen! Hauptsächlich aus dem Grund, dass man dann an Delfinen in Deutschland nicht mehr forschen könnte! Das ist echt skandalös und untergräbt die internationale Glaubwürdigkeit Deutschlands in Sachen weltweitem Delfin- und Walschutz! Die SPD und die CSU möchten sich in dieser Angelegenheit noch beraten und stimmen sich ab. Ergebnis noch offen.

Die FDP torpediert die internationale Glaubwürdigkeit Deutschlands, wenn es um den weltweiten Schutz der Delfine & Wale geht. Es ist skandalös, Forschungsgründe vorzuschieben. Das ähnelt ja schon den unglaubwürdigen Rechtfertigungsgründen der Japaner für ihren jährlichen barbarischen Walfang, den sie ja angeblich auch nur zur Forschung betreiben, obwohl hinlänglich bekannt ist, dass es sich um kommerzielle Interessen handelt.

Jeder 2. Delfin in europäischen Delfinarien ist ein Wildfang! Diese Tiere aus ihren Familienverbänden zu reißen, sie unglaublichen Strapazen auszusetzen und sie dann, als Clowns degradiert, in trostlose Betonbecken zu sperren, um sie nicht nur kommerziell auszubeuten, sondern auch völlig naturfremd erforschen zu wollen, ist ethisch und aus Tierschutzgründen überhaupt nicht vertretbar. Das kann keine Einstellung einer Partei sein, die sich über die Bedeutung des Verlustes von 100 Arten am Tag bewusst ist. Die FDP fördert somit die Ausrottung vom Aussterben bedrohter Tierarten und verhält sich auch völlig verantwortungslos gegenüber zukünftigen Generationen.

Ich persönlich werde diese Partei sicherlich nicht mehr wählen. Ganz Deutschland sollte diese skandalöse tierverachtende Haltung der FDP erfahren. 
 

Teilen Sie bitte der FDP ihre Meinung mit!

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02.05.08 - FDP will Wale schützen, aber Delfine zu Forschungszwecken importieren - Rücktritt der FDP-Naturschutz-Expertin Brunkhorst gefordert - http://prcenter.de/FDP-will-Wale-schuetzen-aber-Delfine-zu-Forschungszwecken-importieren-Ruecktritt-der-FDP-Naturschutz-Expertin-Brunkhorst-gefordert.18717.html

08.05.08 - Protest gegen Delfinimporte am 9. Mai am Brandenburger Tor mit „Flipper“ Ex-TV-Trainer und Bundestagsrednern - http://openpr.de/news/209984/Protest-gegen-Delfinimporte-am-9-Mai-am-Brandenburger-Tor-mit-Flipper-Ex-TV-Trainer-und-Bundestagsrednern.html


 

Pressemitteilung 

WDSF-Pressekonferenz: Delfinimport-Demonstration gegen Bundesregierung /

Ex-TV Flipper-Trainer Richard O’Barry in Unna und Berlin / Delfinarium schließt

Parteiübergreifend wollte die Bundesregierung im letzten Jahr den „Schutz der Wale sicherstellen“ und hatte, ebenso wie die USA und EU, den „wissenschaftlichen“ japanischen Walfang scharf verurteilt. Tatsächlich ist es in Deutschland aber immer noch erlaubt und wird von der Bundesregierung und der FDP befürwortet, Delfine für sog. Bildungs- und Forschungsarbeit in Delfinarien zu importieren. Dort werden die Delfine für mehrere Millionen Euro Eintrittsgelder in Shows vermarktet.

Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und der Wal- und Delfinschützer Andreas Morlok nehmen diesen Widerspruch zum Anlass, am 9.5.08 ab 11:30 in Berlin (Brandenburger Tor/Pariser Platz) zu einer Demonstration „Ausnahmsloses Importverbot für Wale & Delfine nach Deutschland“ aufzurufen. Rund 200 Tierschutz-Organisationen unterstützen diesen Aufruf (s. Solidaritätsliste)

Dem WDSF liegen Informationen vor, dass in Japan Delfinmanager 14 Delfine für einen Deutschland-Import angefragt haben. Von den ursprünglich neun Delfinarien in Deutschland sind Nürnberg, Duisburg, Münster und Soltau verblieben. Nürnberg hat für die neue 24-Millionen-Euro „Delfin-Lagune“ ebenso wie das geplante Delfinarium auf Rügen einen Importbedarf. „Eine der Delfin-Shows wird auch auf Druck des WDSF in diesem Jahr noch geschlossen“, so Jürgen Ortmüller, WDSF-Vorsitzender.

Der Ex-TV-Trainer von „Flipper“, Richard O’Barry, Mitbegründer des WDSF, wird auf der Kundgebung sprechen und bereits am Donnerstag, den 8. Mai ab 12:00 Uhr auf einer Pressekonferenz im Hotel Excelsior, Hardenbergstr. 14 in Berlin für die Medien zur Verfügung stehen. Am 7. Mai spricht O’Barry ab 11.15 Uhr vor Schülern in der Aula des Ernst-Barlach-Gymnasium in Unna (Iserlohner Str. 14).

Für die Demonstration in Berlin haben sich Bundestags-Sprecher von Bündnis90/Die Grünen, Die Linke, SPD sowie Die Tierschutzpartei angesagt. Die FDP befürwortet ausdrücklich den Import von Delfinen zu Forschungszwecken. CDU und SPD beraten noch über eine Aussage.



07.05.08 - Verantwortung für die nächsten Generationen übernehmen!

Der Hagener Vorsitzende des Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF) Jürgen Ortmüller ist mit dem Ex-Fernseh-Trainer von „Flipper“, Richard O’Barry, auf einer Vortragsreise in Deutschland unterwegs, um auf die schwerwiegenden Haltungsmängel für Delfine in deutschen Delfinarien aufmerksam zu machen und um ein ausnahmsloses Importverbot für Delfine auf politischer Ebene zu fordern.

Auf Einladung von Dr. Christian Schulze, Gymnasiallehrer und Privatdozent an der Ruhr-Universität Bochum für Biologie und Mitglied im wissenschaftlicher Beirat des WDSF, informierten O’Barry und Ortmüller am Ernst-Barlach-Gymnasiums in Unna über 150 Schüler und Schülerinnen der Oberstufe über die Wichtigkeit des Schutzes der Delfine und Wale im Rahmen der Biodiversität.



Richard O´Barry


Als 1970 der berühmte Delfin "Flipper" in den Armen von Richard O`Barry starb, beendete der Delfintrainer seinen Job und engagiert sich seit dem weltweit für die Schließung aller Delfinarien.





Ein Delfinarium bezeichnet er als "Todestrakt" - wenn die Leute keine Eintrittskarten mehr kaufen würden, dann wäre das Leid für die Delfine vorbei.






Die Pressekonferenz am 8. Mai in Berlin beging mit einer großen Überraschung!

I

Richard O`Barry (Links) - Undine Kurth Bündnis 90/Die Grünen (Mitte) - Jürgen Ortmüller, WDSF-Vorsitzender (rechts) - Journalistin im Vordergrund



Die Parlamentarische Geschäftsführerin Undine Kurth MdB der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen verkündete nicht nur, dass die Bundestagsfraktion vollumfänglich unsere Forderung nach einem ausnahmslosen Importverbot für Wale & Delfine nach Deutschland unterstützt, sondern auch, dass diesbezüglich am Morgen bereits ein Antrag der Fraktion in den Bundestag eingebracht wurde!


Immer mehr Politiker und Parteien stellen sich hinter unsere Forderung!

Der Antrag im Wortlaut:


Deutscher Bundestag Drucksache 16/

16. Wahlperiode

  

Antrag

der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, Cornelia Behm, Nicole Maisch, Hans-Josef Fell, Bettina Herlitzius, Winfried Hermann, Peter Hettlich, Anton Hofreiter, Sylvia Kotting-Uhl und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 

 

Die Gefangenschaft von Delfinen endlich beenden

 

Der Bundestag wolle beschließen:

Der Deutsche Bundestag begrüßt,

-          dass das Internationale Jahr des Delfins 2007 aufgrund der Dringlichkeit des Delfinsschutzes um weitere 12 Monate verlängert wurde;

-          dass die Bundesregierung von jeglicher Unterstützung der Einrichtung und des Betriebes von Delfintherapiezentren in Deutschland absieht;

-          dass sich die Bundesregierung aus Sicht des Arten- und Tierschutzes grundsätzlich für die Verwendung von Therapieformen ausspricht, die ohne eine Entnahme wild lebender Tiere aus der Natur auskommen;

-          den Beschluss von des Abkommens zur Erhaltung von Walen und Delfinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer (ACCOBAMS) vom Oktober 2007, keine Einfuhrgenehmigung für in freier Wildbahn gefangene Delfine zu erteilen, und auf die Risiken der Delfintherapie aber auch der Haltung von Walen und Delfinen in Gefangenschaft in der Öffentlichkeit und innerhalb der öffentlichen Behörden hinzuweisen.

 

Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,

-          sich im Rahmen des Internationalen Jahres des Delfins engagiert für den Delfin- und Walschutz einzusetzen. Dies beinhaltet neben der Ausweisung und dem Management von Schutzgebieten auch die Einführung von rechtsverbindlichen Regelungen in der Fischerei und zur Reduktion von Lärmemissionen im Meer zum Schutz der Delfine und Wale sowie eine umfassende Aufklärung der Bevölkerung und der Entscheidungsträger über die Gefährdung von Delfinen und Walen;

-          sich öffentlich deutlich gegen die Haltung von Walen und von Delfinen in Gefangenschaft auszusprechen und die Risiken der Delfintherapie umfassend zu informieren;

-          sich auf europäischer und internationaler Ebene aktiv gegen die illegale Einfuhr von in freier Wildbahn gefangenen Delfinen und Wale (Cetacea) einzusetzen;

-          sich im Rahmen einer Novellierung des Tierschutzgesetzes für ein generelles Haltungsverbot für solche wild lebende Tierarten auszusprechen, die so hohe Ansprüche an die Haltung und Pflege stellen, dass sie grundsätzlich nur in Zoologischen Gärten oder in wissenschaftlichen Einrichtungen gehalten werden sollen. Dazu gehören auch die Waltiere (Cetacea);

-          bis zu einem generellen gesetzlichen Haltungsverbot von Waltieren, durch eine Rechtsverordnung auf Grundlage der im § 13 Absatz des Tierschutzgesetzes gegebene Ermächtigung, das Halten und den Handel von Cetacea sowie ihre Ein- und Ausfuhr innerhalb Deutschlands oder einen Staat, der der Europäischen Union nicht angehört, zu verbieten;

-          sich im Rahmen der EU engagiert für eine Verschärfung der EU-Verordung 338/97 vom 9. Dezember 1996 einzusetzen, um jeglichen Import aller Cetacea in die Europäische Union zu untersagen;

-          sich auch auf internationaler Ebene im Rahmen des Washingtoner Artenschutzabkommens für ein generelles Handelsverbot von Cetacea einzusetzen.

 

Begründung:

Delfine sind weltweit aus vielfältigen Ursachen in ihrem Bestand bedroht und gehören daher zu den besonders geschützten Meeressäugetieren. Der Zustand zahlreicher Populationen von Großen Tümmlern und von Weißwalen ist bedenklich. Ihre Erhaltung ist gefährdet. Die Errichtung und der Ausbau von Delfinarien sowie das zunehmende weltweite Angebot an Delfintherapien erhöhen durch die notwendige Versorgung der Anlagen mit Delfinen und Walen (Cetacea) den Druck, wild gefangene Tiere weiterhin einzuführen. Da Cetacea hohe Anforderungen an Transport, Unterbringung, Fütterung und Beschäftigung stellen, sind diese intelligenten Meeressäuger in Gefangenschaft besonders schwer zu halten und leiden unter den Bedingungen der Gefangenschaft.

In den 1990er Jahren wurde in Deutschland und Europa die Mehrzahl der Delfinarien geschlossen. Aber seit Delfintherapien angeboten werden, nimmt das Interesse an Delfinarien wieder zu. Dies hat zur Folge, dass der Aus- und Neubau von Delfinarien wieder erwogen wird. So soll neben der Ausweitung des Delfinariums in Nürnberg zum Zweck der Delfintherapie auch in der Gemeinde Glowe auf Rügen ein so genanntes Delfintherapiezentrum eröffnet werden.

Gefahrenquellen für Delfine und Wale

Im Jahr 2007 hat das UN-Umweltprogramm (UNEP) der Vereinten Nationen zusammen mit dem Übereinkommen zur Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten (CMS), dem Abkommen zum Schutz von Walen und Delphinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer (ACCOBAMS) und dem Abkommen zur Erhaltung von Kleinwalen in der Nord- und Ostsee (ASCOBANS) sowie zusammen mit der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) das internationale Jahr des Delfins ausgerufen, um auf die vielfachen Bedrohungen der Delfine aufmerksam zu machen. Aufgrund der Dringlichkeit des Delfinschutzes wurde das Internationale Jahr des Delfins um weitere 12 Monate verlängert. Als Wanderer durch unsere Ozeane und Flüsse sind diese durch die unterschiedlichsten Auswirkungen menschlichen Handelns bedroht. Fortwährend wachsen die Gefahren für die Meeressäuger: Vor allem durch den Beifang in Fischereinetzen verenden jährlich 300.000 Wale und Delfine qualvoll. Die Meeresverschmutzung, der Klimawandel und der damit einhergehende Verlust von Lebensräumen sowie die gezielte Bejagung gefährden zudem die globalen Delfinbestände. Andere Bedrohungen gehen unter anderem von Tätigkeiten aus, die diese Tierart verängstigen, vertreiben oder schädigen könnten, wie z. B. Lärmverschmutzung der Meere durch Schiffsverkehr, Windkraftanlagen, seismische Studien und militärische Sonarsysteme. Zudem gefährdet die weltweite Überfischung das Nahrungsangebot vieler Delfinarten.

Aber auch der Lebendfang von Delfinen bedroht aufgrund der gesteigerten Nachfrage von Delfinarien die Delfin- und Walpopulationen. Der „Aktionsplan für Wale und Delfine 2002 – 2010“ der Welt-Naturschutzorganisation IUCN erachtet den Wildfang von lebenden Delfinen als eine potentielle Bedrohung für das Überleben wild lebender Kleinwalpopulationen. Die brutalen Treibjagden auf Kleinwale in japanischen Gewässern versorgen gegenwärtig vor allem Delfinarien im asiatischen und amerikanischen Raum. Trotz des Verbotes der Einfuhr für vorwiegend kommerzielle Zwecke werden in kubanischen Gewässern gefangene Große Tümmler vor allem an Institutionen innerhalb der Europäischen Union (Spanien) oder in der Karibik (Dominikanische Republik, niederländische Antillen) veräußert. Diese Importe wurden bereits von einigen Ländern innerhalb der EU heftig kritisiert, vor allem da einige Delfine danach in andere europäische Staaten weiter exportiert wurden, obwohl die betroffenen Staaten derartige Einfuhranträge zunächst abgelehnt hatten. Jede Neuerrichtung eines Delfinariums innerhalb der Europäischen Union, z.B. auf Rügen in Deutschland, würde vor allem die Fangaktivitäten wild lebender Delfine in kubanischen Gewässern fördern, selbst wenn zunächst Delfine importiert werden könnten,,die bereits in anderen europäischen Einrichtungen gehalten werden. Experten der IUCN, der WDCS und des Internationalen Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF) kritisieren die fortwährenden Fänge und die hohe Anzahl an Exporten von Lebendtieren, die ohne abgesicherte wissenschaftliche Erhebungen lokaler Delfinpopulationen durchgeführt wurden und werden.

Die immensen Verluste durch die unterschiedlichen Bedrohungen kann diese Tiergruppe mit ihrer niedrigen Fortpflanzungsrate nicht dauerhaft ausgleichen. Der Chinesische Flussdelfin (auch Jangtse-Delfin genannt) ist ein ausschließlich im Jangtse beheimateter Flussdelfin, der bereits als ausgestorben gilt. Auch der seltene La-Plata Küstendelfin in Südamerika ist vom Aussterben bedroht.

Internationale Artenschutzbestimmungen

Der „Conservation Action Plan of the World`s Cetaceans 2002-2010” der Weltnaturschutzorganisation IUCN weist darauf hin, dass die fortwährenden Lebendentnahmen von Walen und Delfinen eine Gefahr für die Erhaltung der betroffenen Populationen darstellen. Die internationale Staatengemeinschaft erkannte die fatalen Folgen der Lebendfänge auf die wild lebenden Populationen. Folglich wurde auf der Vertragskonferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) 2002 mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung der internationale Handel für kommerzielle Zwecke verboten (Anhang I und II).

Für eine Einfuhrgenehmigung von Cetacea in die Europäische Union ist der Artikel 4 der EU-Verordnung 338/97 vom 09. Dezember 1996 die Rechtsgrundlage. Hiernach gilt, dass Delfine und Wale nicht für hauptsächlich kommerzielle Zwecke gehalten werden dürfen. Die Verordnung stellt weiterhin die Forderung, dass der Erhaltungsstatus der Art oder das Verbreitungsgebiet der Population durch die Entnahme nicht beeinträchtigt werden dürfen. Die Tiere dürfen nur zu Zucht- und Fortpflanzungszwecken verwendet werden, die zur Erhaltung der betreffenden Art beitragen. Zudem wird eine Einfuhrgenehmigung erteilt, wenn die Tiere Forschungs- oder Bildungszwecken dienen, die den Schutz oder die Erhaltung der Art zum Ziele haben. Deutschland ist nur für die Erteilung einer Einfuhrgenehmigung zuständig, wenn Cetacea aus einem Drittstaat über Deutschland in die EU eingeführt werden. Die Entscheidung hierüber trifft die zuständige wissenschaftliche Behörde, das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Bei Importen aus anderen EU-Ländern kann Deutschland gemäß Art. 11 Abs. 1 EG-VO 338/97 die in einem anderen Mitgliedstaat erteilte Einfuhrgenehmigung nicht wieder aufheben. Der freie Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union erleichtert den Austausch von Cetacea-Individuen zwischen Anlagen in den unterschiedlichen EU-Mitgliedsstaaten.

Zusätzlich verbietet das „Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume“ vom 19. September 1979 (sog. „Berner Konvention“) grundsätzlich jede Form absichtlichen Fangens und Haltens der streng geschützten Großen Tümmler (Tursiops truncatus) (Art. 6 Bst. A). Dennoch sehen diese Regelwerke Ausnahmegenehmigungen für den Import von Cetacea für besondere Zwecke wie Forschung und Bildung sowie Bestandserneuerung vor.

Wale und Delfine in Gefangenschaft

Die Haltungsbedingungen von Cetacea in Gefangenschaft entsprechen nicht den biologischen Bedürfnissen der Tiere. Delfine und Wale sind schon bei der Gefangennahme und dem Transport erheblichem Stress ausgesetzt. Zudem existieren besonders bei der Haltung zahlreiche Probleme. Die Einrichtung der Gehege und Becken kann in der Regel auch mit größtem Aufwand nicht an den Bewegungs-, Ruhe-, Schutz- und Ernährungsbedürfnisse sowie an die sonstigen essenziellen Verhaltensweisen der Tiere ausgerichtet werden, die in Freiheit große Distanzen zurücklegen, mit ihrem Orientierungssystem auf weitläufige räumliche Bedingungen eingestellt sind und regelmäßig in große Tiefen abtauchen. Laut Artikel 3 der EU-Zoorichtlinie 1999/22/EG des Rates vom 29. März 1999 ist vorgesehen, dass die Bedingungen unter denen Große Tümmler gehalten werden, den biologischen und den Erhaltungsbedürfnissen dieser Art Rechnung tragen müssen. Dazu gehört unter anderem eine artgerechte Ausgestaltung der Gehege und ein gut durchdachtes Programm der tiermedizinischen Vorbeugung und Behandlung sowie der Ernährung, damit die Tierhaltung stets hohen Anforderungen genügt.

Sowohl die EU-Richtlinie 1999/22/EG als auch das Säugetiergutachten beinhalten jedoch keine konkreten Anforderungen an die Ausgestaltung von Gehegen zur Haltung von Delfinen in Gefangenschaft. Diese Regelungen enthalten auch keine spezifischen Anforderungen für Delfine, die zu Therapiezwecken eingesetzt werden. In den USA zum Beispiel ist das Halten (Beckengröße, Wasserqualität) und Behandeln (Therapieintervalle, Therapielänge, Therapieinhalte etc.) von Delfinen in Delfinarien oder sonstigen Einrichtungen durch den „Animal Welfare Act“ (1979) geregelt. Zudem wurde im Jahr 1995 in den USA ein Gesetzentwurf zu Schwimmprogrammen („swim-with-the-dolphin-programs“) entwickelt, welcher jedoch noch nicht ratifiziert wurde.

Eine Nachzucht ist unter den nicht artgerechten Haltungsbedingungen nur äußerst selten erfolgreich. Das bestätigt auch die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum „Import von Walen und Delfinen zu kommerziellen Zwecken in die Europäische Union und nach Deutschland“ (BT Sr. Nr. 16/1378). Somit wird immer noch eine Vielzahl von Wildfängen in die Europäische Union und Deutschland eingeführt, um dem Bedarf an Delfinen für Delfinarien gerecht zu werden.

Auf der dritten Vertragsstaatenkonferenz zum Übereinkommen des Schutzes von Walen und Delfinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer (ACCOBAMS) vom 22. bis 25. Oktober 2007 in Kroatien wurde eine Resolution gegen die Delfintherapie beschlossen. Die Vertragsstaaten verurteilten das Schwimmen mit und das Füttern von frei lebenden Delfinen. Gleichzeitig wurden die Staaten aufgefordert, keine Einfuhrgenehmigung für in freier Wildbahn gefangene Delfine zu erteilen und auf die Risiken der Delfintherapie aber auch der Haltung von Walen und Delfinen in Gefangenschaft in der Öffentlichkeit hinzuweisen.

Die Dachorganisation der Mensch-Tier-Organisationen (IAHAIO) hat auf ihrem Weltkongress in Prag bereits 1998 eine Deklaration verabschiedet, wonach tiergestützte Therapien nur unter eng umschriebenen Rahmenbedingungen stattfinden sollen, bei welcher der Schutz der Tiere vor Übernutzung sichergestellt werden muss. Nachdrücklich sprechen sie sich gegen den Missbrauch von Wildtieren, namentlich von Delfinen, zu so genannten therapeutischen Zwecken aus.

Delfintherapie

Tiere werden seit geraumer Zeit in Therapien einbezogen, um die psychische und physische Konstitution sowie das soziale Verhalten von geistig und/oder körperlich behinderten Menschen positiv zu beeinflussen. Tiere können „eisbrechend“ wirken, indem sie den ersten Kontakt zwischen fremden Menschen erleichtern oder Menschen ermöglichen, sich zu öffnen und aus sich herauszugehen. Meist werden dabei domestizierte Tierarten wie z. B. Hunde, Pferde, Katzen, Kaninchen und Ziegen berücksichtigt. Es gibt allerdings eine wachsende Zahl von Anbietern, welche auch Wildtiere wie Delphine in Therapieprogramme einbinden. Die wurde vor ca. 25 Jahren in den USA ins Leben gerufen und keine allgemein anerkannte Therapieform. Verständlicherweise wecken die zahlreichen Medienberichte über Erfolge bei der Delphintherapie große Hoffnungen und Erwartungen bei Betroffenen. Bis heute konnte jedoch noch nicht nachgewiesen werden, dass die Therapie mit Delphinen bessere Erfolge erzielt als die Therapie mit domestizierten Tieren wie Pferden oder Hunden.

Die Dachorganisation der Mensch-Tier-Organisationen (IAHAIO) hat auf ihrem Weltkongress in Prag 1998 eine Deklaration verabschiedet, wonach tiergestützte Therapien nur unter eng umschriebenen Rahmenbedingungen stattfinden sollen, sowie der Schutz der Tiere vor Übernutzung, Hygiene und Haftpflichtfragen sichergestellt werden müssen. Nachdrücklich sprechen Sie sich gegen den Missbrauch von Wildtieren, namentlich Delfinen, zu so genannten therapeutischen Zwecken aus.


Renate Künast, Fritz Kuhn - Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN






Forderung an die Bundesregierung "Ausnahmsloses Importverbot für Wale & Delfine nach Deutschland" und Schließung der Delfinarien durch Wal- und Delfinschützer Andreas Morlok und dem Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) mit seinem Vorsitzenden und Gründer Jürgen Ortmüller und Richard O'Barry (Ex-TV-Trainer von "Flipper").




Delfine sind unbestritten intelligente Meeressäuger, die immer noch in kleinen Betongefängnissen zum Zwecke der gewinnträchtigen Delfinshows gehalten werden. Nur die Änderung und Erweiterung der gesetzlichen Vorschriften kann diesem Millionengeschäft auf Kosten der gequälten Tiere ein Ende setzen. Noch immer erlaubt die Bundesregierung den Import von Walen und Delfinen nach Deutschland für sog. Bildungs- und Forschungszwecke in den Delfinarien (dort werden sie für Shows missbraucht). Gleichzeitig verurteilt die Bundesregierung und die EU den japanischen Walfang zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken - ein Widerspruch in sich! 













Delfine klagen an: Warum tut ihr uns das an? An eurem Geld hängt unser Leid!                       (Aquarellbild von Adine Wohlmuth)





Stellvertretend für 200 Tierschutzorganisationen und vielen weiteren Teilnehmern, die unsere Forderung unterstüzen, war es geplant, ein 700 Meter langes Transparent zu präsentieren...



Ansprache von Jürgen Ortmüller....




Richard O`Barry stand schon 1992 hier - damals gab es noch neun Delfinarien in Deutschland. Nach der angekündigten Schließung des Delfinariums im Heide-Park in Soltau in 2008 verbleiben noch die Anlagen in Nürnberg, Münster und Duisburg....

weitere Infos unter: www.savejapandolphins.org  






Rede von Frau Eva Bulling-Schröter, MdB - tierschutzpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE




      

Liebe Freundinnen und Freunde,

Zuerst erst mal herzlichen Dank für die Einladung. Ich freue mich, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich für den Tierschutz einsetzen und ich sage, hier in Berlin seid ihr an der richtigen Stelle. Ich wünsche der Aktion viel Erfolg und macht weiter so.

Als bayerische Abgeordnete und verantwortlich für Tierschutz, die auch ein Bürgerbüro in Nürnberg hat, kenne ich die Konflikte um das Delphinarium in Nürnberg nur zu gut und auch deshalb lehne ich strikt die Haltung und Züchtung von Delfinen in Gefangenschaft ab.

Seit 2000 bin ich Landes - Chefin der Linken in Bayern. Auch deshalb verfolge ich seit Jahren das Drama in und um das Delfinarium in Nürnberg. Die hohe Sterberate der Delfine dort ist Beweis genug dafür, dass die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft unverantwortlich ist.

Im Übrigen spreche ich mich auch gegen das geplante Delphinarium auf Rügen aus. Wir sind auch in Kontakt mit der dortigen Landrätin.

Liebe Freundinnen und Freunde,

Seit 1971 werden im Tiergarten Nürnberg Delfine gehalten. Die traurige Bilanz: 34 Delfine sind bisher verendet. Von den 20 Zoogeburten starben rund 80 Prozent bereits in den ersten Lebenswochen. Die Tiere haben in Gefangenschaft nicht nur eine niedrige Lebenserwartung sondern entwickeln zudem auch Verhaltensstörungen. 

Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, Meeressäuger in einem Betonbecken artgerecht zu halten. Delfine legen in Freiheit bis zu 120 Kilometer pro Tag zurück. Sie können bis zu 300 Meter tief tauchen – diese Dimensionen können ihnen in Gefangenschaft – auch in der geplanten neuen Delfinlagune in Nürnberg - nicht einmal annähernd geboten werden. Das ist, wie wenn ein Elefant in einer 3-Zimmer Wohnung gehalten wird.

Gerechtfertigt wird der Ausbau des Delfinariums in Nürnberg damit, dass Räume für eine Delfintherapie geschaffen werden. Deren Wirksamkeit ist jedoch stark umstritten. Denn es gibt bis heute keinen wissenschaftlich belastbaren Beweis dafür, dass Delfintherapie wirksamer wäre als andere Therapien mit Hunden oder Pferden. Auch liegen die Kosten für eine Delfintherapie wesentlich höher als bei anderen Tieren, weshalb sie nur für einen Bruchteil der Patienten erschwinglich ist.

Der Ausbau der Delfinlagune des Tiergarten in Nürnberg, der diesen Sommer beginnen soll, wird 24 Millionen Euro kosten. Und bezahlen werden das die Besucher mit horrenden Eintrittspreisen, die sich viele Menschen nicht werden leisten können. So eine immense Summe ausgerechnet für Tierquälerei auszugeben, ist unverantwortlich!

Darüber hinaus erhöht die Neuerrichtung oder Erweiterung von Delfinarien auch die Nachfrage nach Delfinen. Wofür weitere  Tiere gefangen und Importiert werden müssen. Besonders wenn man die hohe Rate der Fehlgeburten und toten Delfinbabys in Nürnberg in der Vergangenheit berücksichtigt, wird dort Nachschub benötigt werden.

Deshalb ist es an der Zeit zu handeln. Der Import von Delfinen zu kommerziellen Zwecken, der auf eine tierquälerische Haltung hinausläuft, ist weder notwendig noch vertretbar. Ebenso wie die grausame Jagd auf Wale.

Aus diesen Gründen fordere ich einen sofortigen Stopp der als Wissenschaft getarnten Walfänge und Quotenfänge, sowie ein Verbot für den Handel mit Walprodukten. Außerdem unterstütze ich die Forderung eines absoluten Importverbots für Wale und Delfine. Denn wenn keine Tiere mehr nach Deutschland importiert werden dürfen, wird es auf lange Sicht gesehen nicht mehr möglich sein Delfinarien zu erhalten. Es liegt in unser aller Verantwortung das Leben dieser Tiere zu schützen und ihnen Qualen zu ersparen.

Vielen Dank!





Anmerkung Andreas Morlok: Herzlichen Dank an Frau Bulling-Schröter und ihrer fleissige Mitarbeiterin Steph Grella. Wir werden immer daran erinnern, dass die Bundestagsfraktion DIE LINKE die 1. Partei in Deutschland war, welche sich für das ausnahmslose Importverbot für Wale & Delfine nach Deutschland ausgesprochen hat! 

Weitere Infos unter: http://www.linksfraktion.de/mdb_bulling_schroeter.php



Auch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigten Flagge für den Schutz der Meeressäuger!



Anmerkung Andreas Morlok: Vielen Dank an Frau Undine Kurth MdB (rechts im Bild), die es sich nicht nehmen, trotz gebrochenem Arm, sich an dieser Kundgebung für den Schutz der Wale & Delfine einzusetzen. Herzlichen Dank auch an Frau Ariane Marietta Meier, M.A. Wissenschaftliche Mitarbeiterin (links im Bild), die mit ihrer umfangreichen Fachkompetenz im Bereich Cetaceen an dem Bundestag-Antrag "Die Gefangenschaft von Delfinen beenden" beitrug!



Undine Kurth MdB - tierschutzpolitische Sprecherin und parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - bei Ihrer engagierten Rede für ein ausnahmsloses Importverbot für Wale & Delfine.



weitere Infos unter: http://www.gruene-bundestag.de/cms/tierschutz/dok/232/232567.schliesst_endlich_die_delfinarien-print~1@de.html

und http://www.undine-kurth.de/





Redebeitrag von Frank-Michael Malchow

Feministische Partei DIE FRAUEN

BAG Tierrechte und VerbraucherInnenschutz





Liebe Wal- und DelfinschützerInnen,

liebe TierschützerInnen und TierrechtlerInnen,

liebe DemonstrantInnen und PassantInnen,

liebe Gäste dieser Stadt,

liebe FeministInnen.

Sehr geehrte PolitikerInnen,

sehr geehrte Bundesregierung.

 

Ich möchte recht herzliche Grüße von der Feministischen Partei DIE FRAUEN und ihrer Bundesarbeitsgemeinschaft Tierrechte und VerbraucherInnenschutz übermitteln. Wir unterstützen vehement das Anliegen der InitiatorInnen und OrganisatorInnen dieser Demo, weil wir für die Rechte der Tiere genauso sind wie für die Menschenrechte. – Denn das erst macht den ganzen Menschen aus. Das wusste und sagte bereits Abraham Lincoln, im 19. Jahrhundert Präsident der USA.

Wir fordern: Freiheit für die Wale und Delfine!

Warum tun WIR dies – hier und heute?

Die Herrschaft des Menschen über die Natur wurde lange nicht angetastet, ebenso wenig wie die Herrschaft des Mannes über die Frau. Es ist daher kein Zufall, dass sich FeministInnen für Tiere einsetzen. In Gesellschaften, in denen Frauenrechte nicht viel gelten, haben Tiere so gut wie gar keine Rechte.

Tiere sind aus demselben Stoff wie wir Menschen: Sie werden geboren und sterben, sie fühlen und leiden, haben Angst vor Schmerz und Gewalttätigkeit, wollen physische und psychische Bedürfnisse befriedigen.

Der Mensch hat nicht das Recht, Tiere als Sache zu behandeln, die aus wirtschaftlichen Erfordernissen oder aus anderen Gründen aufgrund menschlicher Überheblichkeit produziert, eingesperrt, transportiert, ausgebeutet, gequält, gejagt, geschlachtet, gekauft, verkauft, vergast, zu Versuchszwecken „verbraucht“ und vernichtet werden.

Das Elend und die Entrechtung der Tiere ist eine direkte Folge der menschlichen Bevölkerung und ihrer Bedürfnisse, die weit über das hinausgehen, was zu einem würdigen Leben notwendig ist.

Und deshalb sind WIR heute hier: Um unser gemeinsames Anliegen auf eine breitere Basis zu stellen. – Denn  nur gemeinsam sind wir stark!

Wir wollen die verantwortlichen Politiker zum Nachdenken bringen, und was noch besser wäre: endlich zum Handeln!

Ich darf an dieser Stelle daran erinnern, dass wir bereits seit sechs Jahren das Staatsziel Tierschutz im Grundgesetz haben. Aber passiert ist seitdem im Interesse der Rechte der Tiere nicht allzu viel. Anscheinend sind doch nur die drei Worte „und die Tiere“ eingefügt worden!

Mit der heutigen Kundgebung wollen wir den Druck erhöhen, um ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren zum Schutz der Wale und Delfine auf den Weg zu bringen. Daher fordern wir die Bundesregierung auf, ein ausnahmsloses Einfuhrverbot für diese Meeressäuger nach Deutschland zu beschließen. Und von der FDP wünschen wir uns ein Umdenken in dieser Angelegenheit!

Wir möchten die große Koalition an ihre Verpflichtung erinnern, die da lautet: „Der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz ist für uns Verpflichtung und Leitfaden für eine aktive Tierschutzpolitik.“ – So steht es im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom 11. November 2005. Dieser ist überschrieben mit: „Gemeinsam für Deutschland – mit Mut und Menschlichkeit“.

Von Menschlichkeit zeugt es aber nicht, wenn die unbestritten intelligenten Delfine immer noch in kleinen Betongefängnissen zum Zwecke der gewinnträchtigen Delfinshows gehalten werden! Bekannt ist auch, dass Delfine in den Becken sogar Selbstmord begangen haben, weil sie die Enge nicht mehr ausgehalten haben!

Tiere mit Gewalt zu dressieren und sie in Käfigen zur Schau zu stellen, ist ein empfindlicher Eingriff in ihre spezifische Lebensweise. – Und das lehnen auch wir Feministen und Feministinnen aus Tierschutzgründen und aus ethischen Gründen ab! Tiere sind keine Clowns!

Die Neuerrichtung von Delfinarien bedeutet eine höhere Nachfrage nach Individuen und erhöht den Druck auf weitere Einfuhren wild gefangener Tiere und bedeutet auch zunehmende Tiertransporte aufgrund des freien Verkehrs in der EU.

Deshalb muss Schluss gemacht werden mit der Entnahme von Tieren aus der Natur (ganz egal um welche Tierart es sich handelt), nicht nur aus Gründen des Artenschutzes (fortschreitende Zerstörung des Lebensraumes; Delfine als Beifang der industriellen Fischerei), sondern auch aus Tierschutzgründen (erheblicher Stress bei der Gefangennahme und beim Transport!).

Deshalb muss ein Importverbot für Wale und Delfine nach Deutschland her; aber auch die Haltung und Züchtung von Delfinen in Gefangenschaft ist abzulehnen! Artgerecht ist nur die Freiheit!

Tiere sind Mitgeschöpfe, die nicht nur uneingeschränkt Ehrfurcht, Respekt und Solidarität verdienen, sondern ein Recht darauf haben. Tiere haben das Recht auf ein artgemäßes Leben und einen natürlichen, nicht vom Menschen herbeigeführten und gewaltsamen Tod.

Wir FeministInnen gehen davon aus, dass Mensch, Tier und Umwelt verknüpft sind. Die Störung des Gleichgewichts der Natur an einer Stelle zieht Folgen an anderen Stellen nach sich. (Stichworte: Klimawandel und Naturkatastrophen.)

Unser Ziel, unsere Vision ist eine herrschaftsfreie Gesellschaft, in der nicht auf Kosten von Frauen, anderer Völker oder der Natur gelebt wird! FeministInnen sind PazifistInnen und lehnen jede Form von Gewalt ab – ganz egal ob sie sich gegen Frauen, Männer, Kinder oder Tiere richtet!

Für die Tiere geht es in erster Linie um das Grundrecht, auf der Erde zu leben – und zwar so, wie es der jeweiligen Art gut tut!

Und deshalb: Hände weg von den Walen und Delfinen!

Unser Dank geht an Andreas Morlok und Jürgen Ortmüller und ihre MitstreiterInnen für ihr unermüdliches Engagement und den heutigen Tag. Danke, dass sie die verschiedensten Organisationen und auch Parteien hier im Interesse der Freiheit unserer tierlichen Mitlebewesen zusammengeführt haben.

Ich habe meine Rede mit Abraham Lincoln begonnen und möchte auch so enden. Er sagte einmal: „Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst.“

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.



Anmerkung Andreas Morlok: Herzlichen Dank Herr Malchow für die solidarische Unterstützung Ihrer Partei und für Ihre auf den Punkt treffende Rede.

Weitere Infos unter: www.feministischepartei.de



Für die Tierschutzpartei sprach: Stefan B. Eck: (Bild folgt)


Meine Damen und Herren, liebe Berliner Tierfreunde,

es ist fast schon eine Tradition, dass Politiker lange und viel reden, aber meistens nichts oder sogar die Unwahrheit sagen. Als Bundesvorsitzender der Partei Mensch Umwelt Tierschutz will ich mit dieser Tradition brechen und gleich auf den Punkt kommen.

Die Weltmeere sind massiv bedroht durch eine radikale Überfischung, durch kilometerlange Schleppnetze, durch die Zerstörung der Meeresböden mit Grundschleppnetzen, durch die Einleitung von Schadstoffen und Industrie-Abwässern und vieles mehr.

Die Artenvielfalt ist bereits drastisch zurückgegangen. Laut einer neuen UN-Studie sei es durchaus möglich, dass es in weniger als 40 Jahren keine größeren Fischpopulationen in den Weltmeeren mehr geben könnte.

Vor diesem Hintergrund ist es ein Skandal, dass von einigen Nationen – vor allem von Japan und Norwegen – nach wie vor Jagd auf die vom Aussterben bedrohten Wale und Delfine gemacht wird.

Es ist ebenso ein Skandal, dass unsere Regierung bisher noch kein Einfuhrverbot für Walprodukte und Delfine, die für Delfinarien gefangen werden, erlassen hat. 

Warum dies so ist, liegt auf der Hand – es geht wie immer um dass große Geld. Unsere Regierung will die wirtschaftlichen Beziehungen mit diesen Ländern nicht belasten. Wieder einmal eine politische Entscheidung, die auf Kosten der Tiere geht, wieder ein Rückschlag für unsere Staatszielbestimmung „Tierschutz“! Man kann den politisch Verantwortlichen nicht mehr trauen: Rückschritte für die Legehennen, die Seehofer wieder in die tierquälerischen Batteriekäfige verbannte und die jetzt Kleinvolieren genannt werden. Neue Rekorde bei der Schweineschlachtung - 53 Millionen im letzten Jahr, die unbedingt notwendige bundesweite „Mastkaninchen“-Verordnung steht trotz jahrelanger Bitten seitens der Tierschützer immer noch aus, und die Tierversuchszahlen haben eklatant zugenommen.

Die Staatszielbestimmung „Tierschutz“ ist zur Makulatur verkommen. Und aus diesem Grunde werden auch die geplanten Delfinarien in Nürnberg und auf Rügen höchst wahrscheinlich gebaut, denn die politisch Verantwortlichen werden - auch wenn sie heute ganz anders reden – die wirtschaftlichen Interessen vorrangig behandeln.

Meine Damen und Herren, liebe Tierfreunde, denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal wählen gehen!

Wir fordern eine ethische und nachhaltige Politik - die Partei Mensch Umwelt Tierschutz setzt sich deshalb seit ihrer Gründung unter anderem für ein striktes Einfuhrverbot von Walprodukten und Delfinen ein. Deshalb appellieren wir heute wieder an die Bundesregierung, der Staatszielbestimmung „Tierschutz“ endlich Rechnung zu tragen und ein striktes Einfuhrverbot für Walprodukte und Delfine zu beschließen.

Es ist jetzt höchste Zeit, dass diese Regierung Umweltschutz, Artenschutz und Tierschutz ernst nimmt, will sie die Erde den kommenden Generationen zumindest in einem halbwegs intakten Zustand hinterlassen. 

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


weitere Infos unter:  http://www.tierschutzpartei.de


Anmerkung Andreas Morlok: Herzlichen Dank Herr Eck für Ihre klaren Worte. Ich denke auch, dass wenn die Politiker nicht das umsetzen, was die Mehrheit im Land fordert, dann werden wir die nächsten Landtags- und Bundestagswahlen ganz genau im Auge behalten! Klar, auf eine Million Tierschutzstimmen kann eine große Partei evtl. verzichten, aber sich nur auf die Wählerschichten von 60+ zu verlassen, kann trügerisch sein, denn wir werden alle Menschen im Land über unsere Forderung und den vorhandenen Missständen aufklären!




Rede von Frau Mechthild Rawert MdB SPD in Abstimmung mit der CDU/CSU Bundestagsfraktion





Liebe Tierschützerinnen und Tierschützer,

lieber Jürgen Ortmüller,

lieber Richard O´Barry,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

lassen Sie es mich gleich zum Anfang bekennen:

auch ich bin von Delfinen fasziniert. Diese Faszination bewegt die Menschheitsgeschichte schon seit Jahrtausenden. Seit der Antike gibt es zahlreiche Mythen um Delfine. Ihnen wurden bzw. werden nahezu menschliche Eigenschaften wie Intelligenz, Lernfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Heilung zugesprochen.

Parallel hat sich die Einstellungen der Menschen gegenüber Delfinen oder Walen leider auch geändert. Heutzutage werden sie oft als eine Rohstoffquelle oder als Fischvernichter gesehen.
Seitdem ich Mitglied des Deutschen Bundestages bin, setze ich mich konsequent für den Schutz und den Erhalt von Delfinen und Walen weltweit - also auch in Deutschland - ein.

Bereits vor Monaten habe ich mich daher intensiv mit dem Thema „Delfinarium in Deutschland“ beschäftigt: Mehrfach habe ich mich im Herbst 2007 anlässlich der Ausbaupläne des dortigen Delfinariums an den Nürnberger Stadtrat gewandt und im Namen der SPD-Bundestagsfraktion appelliert, den Ausbau des Nürnberger Delfinariums zu verhindern.

Auch an die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern habe ich entsprechende Schreiben geschickt. Auch ich möchte, dass kein weiteres Delfinarium gebaut wird - weder auf Rügen noch woanders.

Der Bau von Delfinarien untersteht aber nicht der Gesetzgebung des Deutschen Bundestages. Verantwortlich für Delfinarien wie auch Zoos oder Tierparks sind die Gesetzgeber der jeweiligen Bundesländer.

Nichts desto trotz: Als Bundestagsabgeordnete dränge ich darauf, dass unsere nationalen bzw. internationalen Bestimmungen und Verordnungen zum Schutz von Delfinen und anderen geschützten Tiere eingehalten werden. Was besagt die bereits jetzt gültige Gesetzeslage?

1. Der Import von wild lebenden Delfinen für kommerzielle Zwecke ist national wie auch international grundsätzlich verboten. Verboten ist es also bereits jetzt, wild lebende Delfine einzufangen, damit diese für kommerzielle Zwecke, wie z.B. für die umstrittene Delfintherapie herhalten müssen. Ich kann Ihnen darüber hinaus versichern, dass weder in deutschen Gewässern der Nord- noch der Ostsee Delfine gefangen werden.

2. Die in Deutschland in Delfinarien lebenden Delfine werden u.a. durch die EUZoorichtlinie geschützt. Zoos sind wissenschaftliche Einrichtungen. Nach Artikel 3, 3. EU- Zoorichtlichtlinie haben Zoos ihre Tiere unter Bedingungen zu halten, mit denen den biologischen und den Erhaltungsbedürfnissen der jeweiligen Art Rechnung getragen werden muss. Hierzu gehört unter anderem eine artgerechte Ausgestaltung der Gehege. Zudem muss ein gut durchdachtes
Programm der tiermedizinischen Vorbeugung und Behandlung vorliegen. Sämtliche Anforderungen werden jährlich überprüft jährlich.

Auch hier gilt: Selbst wenn die Anwendung der Zoorichtlinie in die Zuständigkeit der Bundesländer fällt, mein Kollege Wilhelm Priesmeier und ich achten sehr genau darauf, dass diese eingehalten wird. Das gleiche gilt selbstverständlich für meinen Kollegen, Dr. Jahr, von unserem Koalitionspartner.

Wie ich eingangs gesagt habe, ist der Import von Delfinen für kommerzielle Zwecke bereits verboten. Dass die bestehenden Vorschriften und Bestimmungen ausreichen, belegt die Tatsache, dass seit 2000 kein Delfin mehr nach Deutschland importiert wurde. Allen Gerüchten zum Trotz, kann ich kann Ihnen auch versichern, dass den offiziellen Behörden keine Importanfragen bekannt sind. Der Austausch von Delfinen zwischen Delfinarien muss jedoch auch in Zukunft gestattet sein.

Für jegliche Tierart, wie z.B. Menschenaffen und Delfine, werden in Zoos oder Delfinarien Zuchtbücher geführt und Zuchtprogramme erstellt. Die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme sind ein zooübergreifendes Projekt zur gezielten und koordinierten Zucht von in Zoos gehaltenen Tierarten und damit von entscheidender Bedeutung. Viele Zootiere konnten und können nur auf Grund des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes erfolgreich gezüchtet werden. Grundlage des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes ist eine globale Zusammenarbeit jeglicher zoologischer Einrichtungen. Ein Austausch von Tieren ist dafür essentiell. Durch die Koordination der Zuchtbuchführer werden ein optimaler Genpool und eine genetische Vielfalt der jeweiligen Tierart sichergestellt und die sozialen Belange der Tiere berücksichtigt. Es gibt aus wissenschaftlicher und tiergärtnerischer Sicht keinen Grund, die Tierart „Delfin“ hier heraus zu nehmen und gesondert zu betrachten. Ein absolutes Importverbot für Delfine nach Deutschland ist daher nicht sinnvoll, denn es würde bedeuten, dass sich Deutschland aus einem funktionierenden europäischen Programm ausschließt. Zum Wohle der Delfine und zur Aufrechterhaltung der Zuchtgemeinschaften müssen die in den europäischen Zoos gezüchteten Delfine ausgetauscht werden können.

Zudem befürchte ich, dass im Zusammenhang mit der Diskussion um ein „ausnahmsloses“ Importverbot für Delfine bald eine Diskussion über Zootierhaltung im Allgemeinen entsteht. Die Frage wird dann sein, welche Tierart wollen wir in Zukunft noch in Zoos oder Tierparks zeigen? Zwangsläufig würde dies zur Abschaffung dieser Einrichtungen führen. Und an dieser Stelle sage ich Nein. Ich möchte, dass sich auch in Zukunft Bürgerinnen und Bürger nicht nur einheimische Tiere sondern auch Wildtiere wie z.B. Löwen, Tiger, Elefanten und Giraffen in wissenschaftlich gut
geführten Zoos oder Tierparks anschauen können. Selbstverständlich müssen hierbei alle nationalen und internationalen Tierschutzbestimmungen eingehalten werden.

Deren Einschränkung oder die Abschaffung steht überhaupt nicht zur Diskussion. Aber eine Abschaffung von Zoos oder Tierparks eben auch nicht.

Ich weiß, dass Sie mit Ihren Forderungen diese Debatte wahrscheinlich nicht anstoßen wollten. Nichtsdestotrotz muss ich als Politikerin diesen Sachverhalt mitberücksichtigen.
 

Ich möchte noch etwas zur Delfintherapie, dem neuen lukrativen Feld, sagen:

In den letzten Jahren sind Berichte zu „Delfintherapien“ immer stärker in den Medien präsent. Oft wird öffentlich von Vereinen zu Spendenaktionen aufgerufen, mit denen suggeriert wird, dass eine sieben- bis zehntägige Delfintherapie quasi die Wundertherapie für geistig oder körperlich behinderte Kinder ist. Das sehr hohe kommerzielle Interesse der „Veranstalter“ wird dabei nicht deutlich gemacht. Oft steht das „Wohl des Kindes“ nicht im Mittelpunkt.

Um ehrlich zu sein, finde ich es unanständig, wie manche der Anbieter - insbesondere in den USA - mit schönen Fotos von Delfinen Heilung für alle möglichen Erkrankungen bzw. Behinderungen in Aussicht stellen. Selbstverständlich wollen Angehörige von geistig- oder körperbehinderten Kindern das Beste, ja das Allerbeste für ihr Kind. Wer kann es den Eltern verdenken, dass diese „schöne heile Welt“ so verführbar macht. Viele Familien verschulden sich hoch, nur um ihren Kindern das Schwimmen mit Delfinen zu ermöglichen. Sie tun dies in der Hoffnung, dass ihr Kind nach der Delfintherapie „geheilt“ ist bzw. deutliche und langanhaltende Therapieerfolge erzielt werden.

Ich sage ganz deutlich: Die SPD-Fraktion lehnt die Delfintherapie strikt ab. In Deutschland gilt die „Delfintherapie“ nicht als anerkannte Heilmethode. Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege. Die „Delfintherapie“ wird daher weder von der Bundesregierung noch von den gesetzlichen Krankenkassen unterstützt. Eine Finanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen kommt deshalb nicht in Betracht.

Im Übrigen können die entstandenen Kosten einer Delfintherapie auch nicht beim Finanzamt als „außergewöhnliche Belastungen“ abgesetzt werden – so das gerade ergangene Urteil des Bundesfinanzgerichtes. Auch viele Behindertenverbände sprechen sich gegen die Delfintherapie aus. Ich unterstütze die Haltung, dass es weitaus sinnvoller ist, ein flächendeckendes Netzwerk von Therapieeinrichtungen, von Beratungsstellen, von Integrationsschulen zu sichern.

 




Zusammenfassend verspreche ich Ihnen:

1. Im Namen der SPD-Bundestagsfraktion werde ich mich mit Nachdruck auch weiterhin gegen den Ausbau des Delfinarium in Nürnberg bzw. gegen einen Neubau eines Delfinariums auf Rügen aussprechen.

2. Die SPD-Bundestagsfraktion wird auch weiterhin die Delfintherapie strikt ablehnen.



Immer wieder musste Andreas Morlok den Kopf über so einige Passagen dieser Rede schütteln, welche zum Teil auch mit heftigen Pfiffen der Anwesenden begleitet wurde!



Jürgen Ortmüller konnte die Argumentation gegen ein ausnahmsloses Importverbot für Wale & Delfine nicht nachvollziehen ...nicht nur er....bis auf Frau Rawert und Ihrer Mitarbeiterin, wohl niemand auf dem gesamten Platz!


Anmerkung Andreas Morlok: Ich bedanke mich für die Rede von Frau Rawert und finde es bemerkenswert, dass sich die SPD in Abstimmung mit der CDU/CSU nach ganzen fünf Monaten seit der ersten Bitte um eine Stellungnahme zum ersten mal überhaupt zum Thema geäußert hat.

Sehr begrüße ich die Aussagen zur Ablehnung des Ausbaus des Delfinariums in Nürnberg und eines geplanten Neubaus auf Rügen. Selbstverständlich ist der Bau von Delfinarien Ländersache, dennoch, die gesetzlichen Grundlagen für die Importe der Meeressäuger wird ausschießlich durch den Bund geregelt.

Auch die Ablehnung zur Delfin-Therapie begrüße ich außerordentlich! Damit werden wir das Engagement der SPD einmal genau verfolgen, ob sie auch dazu in der Lage ist, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, um diese Therapieform in Deutschland endlich zu verbieten. Wenn schon der Import von Delfinen für kommerzielle Zwecke verboten ist, dann muss ja auch ergänzend die kommerzielle Nutzung der vorhandenen Delfine für die Delfintherapie (DAT), welche ja rein kommerzielle Ziele verfolgt, verboten werden! Da Frau Rawert kürzlich im Bundestag die SPD als die Tierschutzpartei in Deutschland hochgelobt hatte, dürfte dieser konsequenter Schritt für sie und ihrer Partei ja wohl ein Leichtes sein!

Frau Rawert möchte, dass sich die Bürger/Innen in Zoos Wildtiere anschauen können. Evtl. ist ihr entgangen, dass zum Beispiel 2/3 der Besucher des Nürnberger Zoos überhaupt keine Delfine anschauen wollen und damit das dortige Delfinaium boykottieren. Es gibt Tierarten, die kann man in Zoos nicht artgemäß, von artgerecht kann ja überhaupt keine Rede sein, halten. Dazu gehören eben die Walartigen! Das hat mit einer Grundsatzdiskussion über die Berechtigung von zoologischen Anlagen überhaupt nichts zu tun! Es ist eben ethisch verwerflich, es den (oftmals nicht aufgeklärten) Besuchern immer recht zu machen. Frau Rawert, ich kenne Kinder und auch Erwachsene, die wollen auch mal einen 30 Meter langen Blauwal aus nächster Nähe sehen! Kinder wollen auch Indianer, Eskimos und Aborigines sehen. Mit der Haltung von Meeressäugern in Gefangenschaft überschreitet man eine Grenze, die es mit gar nichts zu rechtfertigen gibt! Für Bildungsmöglichkeiten gibt es heutzutage genügned Alternativen! 

Über die Aussage des gut funktionierenden europäischen Zuchtprogramms für Delfine muss man sich mehr als wundern. Wie kann es gut funktionieren, wenn jeder 2. Delfin, der in europäischen Delfinarien gehalten wird, ein Wildfang ist? Ist es eher die Angst der Politiker aus solchen Programmen auszusteigen? Es könnte wohl etwas Mühe machen und etwas Gegenwind verursachen, wenn man sich gegen die hochbeschworenen europäischen Übereinkommen hinwegsetzt und diese aufkündigt, bzw. aus diesen aussteigt.

Was Frau Rawert ganz bewusst verschwiegen hat, ist die Tatsache, dass Wale & Delfine für "Forschungs- und Bildungszwecke" weiterhin eingeführt werden dürfen! Das ist der Knackpunkt, warum es die Grundlagen für Delfinarien in unserem Land überhaupt noch gibt. Zoos seien wissenschaftliche Einrichtungen und seien deshalb hervorragend für die Forschung geeignet.

Frau Rawert sagte zu mir, dass dieser Fang für die Wissenschaft doch nicht mit dem wissenschftlichen Walfang zu vergleichen sei. Ich teile diese Einschätzung nicht, denn der vorgeschobene wissenschaftliche Walfang der Japaner z.B. und auch die Delfinarienindustrie haben sehr wohl reine kommerzielle Interessen. Jedes Delfinarien hier im Land setzt im Jahr mehr als 1 Million € um. Zudem teile ich das Argument der ausschließlichen Delfinhaltung in Zoos nicht. Völlig unterschlagen hat Frau Rawert die Tatsache, dass die meisten der 9 ehemaligen und noch vorhandenen Delfinarien überhaupt keine Zoos waren bzw. noch sind, sondern reine Vergnügungsparks! Der Vergnügungspark in Rust, der Holiday-Park in Hassloch, das Phantasialand in Brühl, der Hansapark in Sierksdorf und der Heide-Park in Soltau waren und sind mit Sicherheit keine wissenschaftliche zoologische Einrichtungen!

Zudem sind die Erkenntnisse, die man von Delfinen in Gefangenschaft erhält, völlig wertlos, da sie mit den Tieren in ihrem natürlichen Umfeld nicht vergleichbar sind. Hat die Forschung tatsächlich höhrere Priorität, als das Wohl der Delfine, die in diesen trostlosen Betonbecken dahinvegetieren? Rechtfertigt die Bildung eine so hohe Todesrate - (alleine in Nürnberg starben schon 34 Delfine)? Es ist völlig unverständlich und auch nicht nachvollziehbar, dass die SPD und die CDU/CSU dies zum Anlass nimmt, unsere Forderung (bisher) abzulehnen. Auch wenn es seit dem Jahr 2000 keine Einfuhren von Delfinen nach Deutschland mehr gegeben hat, wir fordern ein Gesetz, dass dies auch in Zukunft nie mehr möglich ist und damit die direkte Beteiligung Deutschlands an der Ausplünderung der Meere beendet wird! Ich hoffe, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und eine vernünftige Einsicht bei der SPD und CDU/CSU doch noch einkehrt.

Frau Rawert wird in Kürze nach Chile zur nächsten Tagung der Internationalen Walfang-Komission (IWC) reisen und dort zum ersten mal die Bundesregierung vertreten. Mit dieser Haltung zu Wal- und Delfinimporte nach Deutschland wird sie es dort schwer haben, Deutschland international glaubwüridg zu vertreten! Ich selbst habe dies letztes Jahr bei Gesprächen in Genf (CITES/Washingtoner Artenschutzabkommen) und bei der UNEP in New York, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, welches das Jahr des Delfins ausgerufen hat, verspürt. Deutschland kann keine glaubwüdige Rolle in Sachen internationaler Schutz des marinen Ökosystems, Schutz der Artenvielfalt usw. übernehmen und erst recht nicht den japanischen, norwegischen, isländischen und dänischen Walfnag verurteilen, wenn es selbst Meeressäuger in das eigene Land importiert! Warum gibt es heutzutage überhaupt noch Walfang? Unter anderem auch deshalb, weil ich feststellte, dass die IWC, welche Tagungen ich in Berlin, Sorrento (Italien) und Ulsan (Südkorea) besuchte, zum einen von korrupten Ländern, dessen Stimmen von Japan gekauft wurden, unterwandert ist und zum anderen es viel zu viele unglaubwürdige Staaten, darunter leider auch Deutschland, gibt, die zwar den Schutz für die Cetacea fordern, aber selbst nichts dafür tun!

Ich fordere an dieser Stelle die Bundesregierung noch einmal auf, sich endlich für ein ausnahmsloses Importverbot für Wale & Delfine nach Deutschland einzusetzen und dem Antrag der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zuzustimmen! Schaden Sie nicht weiter dem internationalem Ruf unseres Landes und unternehmen Sie endlich etwas für den Schutz für die Delfine & Wale! Setzen Sie endlich ein internationales Zeichen, damit wir nicht bald sagen müssen, die Zeit für die Delfine und der Wale ist abgelaufen, weil unter anderem die SPD und die CDU/CSU es geduldet und unterstützt hat, Meeressäuger für Forschungs- und Bildungszwecke nach Deutschland zu importieren!



Im Übrigen:

Wer sich für Delfinarien ausspricht, macht sich an dem Massenmord an jährlich 20 000 Delfinen in Japan mitschuldig!


Aquarellbild von Adine Wohlmuth


Infos dazu unter: Wal- und Delfinfang Japan und siehe Diskussion unter:   http://blog.migaloo.de/2008/05/10/bilderbericht-zur-demo-vom-9-mai-2008/#comment-2713 und  www.savejapandolphins.org  




Auch der Verein Menschen Für Tier$Rechte aus Nürnberg - www.tierrechte-nuernberg.de - setzte sich in Berlin für ein Importverbot für Delfine und für die Schließung der Delfinarien im Land ein. Vielen Dank an Simone Alberti (rechts im Bild) für die aufklärende Rede. Links im Bild, Elisabeth Mederer, die sich schon seit Jahrzehnten gegen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft einsetzt. Bild Mitte: Frau M. Rawert MdB, SPD, die uns versprach, sich gegen den Ausbau und für die Schließung des Delfinariums in Nürnberg einzusetzen. Immerhin!






Es gab viel Unterstützung für unsere Forderungen.





Sabrina, danke fürs Kommen und den auf den Punkt zutreffenden Aussagen!







Wir und auch alle anwesenden Politiker standen bei Fragen Rede und Antwort.











Auch Sie engagieren sich für Ihre Welt, die wir für sie hinterlassen.....









Beitrag für das Transparent von "Schüler für Tiere" aus Köln




TIERSCHUTZ IN DIE SCHULEN
          
            www.schueler-fuer-tiere.de  


            www.schule-und-tierschutz.de  




"WIR SELBST MÜSSEN DIE VERÄNDERUNG SEIN, DIE WIR IN DER WELT SEHEN WOLLEN."
 M. Gandhi
     


 






Noch etwas zum Transparent : Das Wetter war natürlich für so eine Freiluftveranstaltung traumhaft. Wolkenloser Himmel und fast sommerlichliche Temperaturen. Dennoch herrschte immer wieder ein böiger Wind und schon beim Aufbau des Transparentes gab es Schwierigkeiten. Immer wieder flogen Transparentteile durch die die Luft, obwohl sie mit Fixierband auf dem Boden befestigt wurden. Das wäre normal auch kein großes Problem gewesen - trotzdem war es eins, denn in der Nähe standen etwa ein Dutzend Pferdekutschen mit besorgten Minen in den Gesichtern der auf Touristen wartenden Kutscher. Die Polizisten, die unsere Kundgebung begleiteten, beteuerten mir, dass die Demo absoluten Vorrang hätte und die Droschkenbesitzer eher ausweichen müssten. Als wieder ein Transparentteil durch die Luft flog und die Pferde erschreckte, beschloß ich, das Transparent nicht auf seiner ganzen Länge auszurollen.

Damit war meine Arbeit mit dem Transparent, welches in der gesamten Länge 700 Meter maß, fast gänzlich zunichte gemacht worden. Das längste Delfinschutz-Transparent der Welt bestand nur noch aus einzelnen Rollen, die nicht alle ausgerollt und zusammengefügt werden konnten. Alle Teilnehmer der Solidaritäsliste und alle Beiträge von Schulen, Vereinen, Privatpersonen und unseren Forderungen in großen Lettern waren hier eingebunden. Meine wochenlange Arbeit damit, das Verkleben mit breitem Tesafilm in der Länge von fünf Kilometern, eigenen Kosten von mehreren Hundert Euros und die Mühe, das fast 100 Kilogramm schwere Transparent mit dem Zug nach Berlin zu schleppen, scheiterte am Wind und auf meine Rücksichtnahme für die in der Sonne stehenden und sicher nicht glücklich dreinschauenden Pferde. Ich war froh, dass die Tiere wenigstens keinen weiteren Stress hatten und dort auch mit Wasser versorgt wurden. Teile des Transparentes nun folgend:  




Rechts im Bild: ein 70 Meter langes Stoffbanner von den Delinbefreiern aus Fürth, welches die 34 im Nürnberger Delfinrium gestorbenen Delfine dokumentieren. Weitere Infos unter: www.die-delfinbefreier.de  






"NÜRNBERG - DIE STADT DES TIERLEIDS" - Auf den Geldscheinen klebt "Blut". Die Einnahmen des Tiergartens in Nürnberg werden auch auf Kosten der Delfine erzielt. Es wird Zeit, dass auch in Nürnberg das Delfinarium geschlossen wird und die kommerzielle Ausbeutung der Delfine endlich auch dort der Vergangenheit angehört! 

















Was geschah mit den Einträgen aus der SOLIDARITÄTSLISTE?

Die Liste und auch die Unterschriftenblätter wurden zusammen mit unserer Forderungs-Note an das zuständige Bundesumweltministerium - z. H. Herrn Sigmar Gabriel - übergeben. Eine Antwort steht noch aus.



Relativ zufriedene Gesichter nach der Kundgebung - v. l. Ulla Schloon, Elisabeth Mederer, Frank-Michael Malchow, Richard O`Barry, Stefan Eck, Andreas Morlok, Jürgen Ortmüller u. Simone Alberti






Andreas Morlok: Ich möchte mich bei allen Mitwirkenden, Rednern, Helfern und Unterstützern bedanken! Vielen Dank an Frau Bulling-Schröter, Undine Kurth mit ihren Mitarbeitern, Herrn Malchow und unterstützend von Frau Schloon für die Reden, die zurecht den erhaltenen Applaus verdient haben. Auch Frau Rawert mit ihrer Mitarbeiterin Frau Andreas-Manuela Pohl möchte ich fürs Kommen und der Rede bedanken. (Frau Rawert, menschlich schätze ich Sie sehr - ich denke, wir werden uns beide anstrengen, damit wir bald auch in der Sache auf einer Seite stehen werden - zum Wohl und dem Schutz für die Delfine und Wale! Viel Erfolg bei der IWC-Tagung in Chile!)

Großes Lob auch an Herrn Jürgen Ortmüller, der nicht nur diese Veranstaltung mit organisierte, sondern es auch geschafft hat, den Mitbegründer des WDSF Richard O`Barry nach Deutschland einzuladen. Richard O`Barry ist fast das ganze Jahr über in allen Teilen der Welt unterwegs, um sich für die Schließung der noch etwa 200 vorhandenen Delfinarien einzusetzen. Trotz diesen vielen Terminen reiste Richard O`Barry zu dieser Veranstatungswoche des WDSF aus den USA an. Obwohl das WDSF eine non-profit-Organisation ist und keinerlei Mitgleidsbeiträge erhält, gab es Förderer, die diese Aktion unterstützen. Vielen Dank auch an dieser Stelle! Anzumerken gilt, dass der größte Teil der Selbstkosten für Richard O`Barry von Jürgen Ortmüller aus privaten Mitteln finanziert wurde. Auch Richard O`Barry möchte ich danken, dass er unsere Kampagne zur Schließung aller Delfinarien in Deutschland schon seit über einem Jahr mit Rat und Tat unterstützt! Timm Ortmüller danke ich für seine tolle und fleissige Unterstützung (hoffe der Sonnenbrand ist abgeklungen). Simone Alberti und Elisabeth Mederer, welche den Verein Menschen für Tierrechte e.v. Nürnberg vertraten und tatkräftig mithalfen und bei ihrer Rede die Zustände des Nürnberger Delfinariums erläuterten. Adine Wohlmuth für die tollen Bildbeiträge und Mithilfe! Mariola Heinrich für die vielen Infos, Betreuung des Infostandes und ihrer fleissigen Mithilfe! Sylvia aus Berlin - auch dir vielen Dank für deine Unterstützung. Ulla Schloon, eine langjärige Mitstreiterin für den Schutz der Tiere und engagierte Vertreterin des Vegetarismus, vielen Dank für dein Kommen und deiner Mithilfe! Den Delfinbefreiern aus Fürth für die Zurverfügungstellung des 70 Meter langen Stoffbanners, auf dem die 34 Todesfälle des Nürnberger Delfinariums dokumentiert sind, möchte ich vielen Dank sagen. Auch Herrn Eck von der Tierschutzpartei für die Rede und große Unterstützung - zudem auch an Harry Harper für die gemafreie Musik - vielen Dank! Den anwesenden Tierschützern vielen Dank fürs Kommen! Auch den 200 Tierschutzorganisationen und vielen weiteren Personen, die unsere Forderung unterstützen - Vielen Dank! Ich denke, wir haben euch in Berlin würdig vertreten! (Ihr seid die größte Anti-Delfinarien-Bewegung, die es in Deutschland je gegeben hat- zusammen sind wir stark und wir werden unsere gemeinsamen Ziele erreichen!). Für die vielen Beiträge der Schulen für das Transparent möchte ich mich auch recht herzlich bedanken - Eure Botschaft ist angekommen! Danke auch an die Medien für das Interesse und den Berichterstattungen und der Berliner Firma GIG-Veranstaltungstechnik für den reibungslosen Auf- und Abbau der Bühne und Musikanlage. Sicher habe ich jetzt jemanden vergessen, wofür ich mich jetzt schon entschuldige. Nachträge sind ja jederzeit möglich!


Dieser Bericht ist eine Momentaufhnahme. Ergänzungen folgen!

Bilderquellen und Copyright: Jürgen Ortmüller, Richard O`Barry, Andreas Morlok, Sabrina, Helmut Treib - Sea Shepard-Unterstützergruppe, Team von Migaloo, Elisabeth Mederer, Timm Ortmüller, Simone Alberti


Andreas Morlok: eine persönliche Anmerkung:

Als ich den Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor verließ, erinnerte ich mich an eine frühere Aktion. Vor fast genau fünf Jahren lief ich mit diesem Anhänger vom Bodnesee über die Schweiz nach Berlin, um mich bei der Tagung der Internationalen Walfang-Kommission für den Schutz der Meeressäuger einzusetzen.






Damals war ich ganz alleine. Kaum jemand interessierte und engagierte sich für den Schutz der Meeressäuger. Mit etwas stolz kann ich heute sagen, meine Schindereien und Mühen haben sich gelohnt. Mittlerweile kann ich auf eine ganze Schar von Mitstreitern zählen. Zudem ist heute nicht nur in Deutschland wieder eine breite Bewegung entstanden, die sich für die bedrohten Delfine & Wale engagieren. Nicht nur Organisationen, ja gar Politiker, Parteien, Weltorganisationen und Länderregierungen engagieren sich viel mehr als früher. Viele Menschen konnte ich aufklären und zum Mitmachen motivieren und so mancher Erfolg war zu verbuchen. Auch wenn ich nur einen Teil dazu beigetragen habe, so soll es doch als Beispiel dienen, dass sich Engagement lohnt.

Ein Freund aus England schreibt mir am Ende seiner Briefe immer - Whales and dolphins alife forever. Ja, das wünsche ich mir auch. Aber dies wird sicherlich nicht von alleine geschehen!



Pressemitteilung des WDSF vom 13. Mai 2008


Politischer Erfolg für die Delfine in Berlin

Der Hagener Vorsitzende des Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF) Jürgen Ortmüller war in der letzten Woche mit dem Ex-Fernseh-Trainer von „Flipper“, Richard O’Barry,  auf einer Vortragsreise in Deutschland unterwegs, um auf die schwerwiegenden Haltungsmängel für Delfine in deutschen Delfinarien aufmerksam zu machen und um ein ausnahmsloses Importverbot für Delfine auf politischer Ebene zu fordern.

Auf Einladung von Dr. Christian Schulze, Gymnasiallehrer und Privatdozent an der Ruhr-Universität Bochum für Biologie und Mitglied im wissenschaftlicher Beirat des WDSF, informierten O’Barry und Ortmüller am Ernst-Barlach-Gymnasiums in Unna über 150 Schüler und Schülerinnen der Oberstufe über die Wichtigkeit des Schutzes der Delfine und Wale im Rahmen der Biodiversität.

In Deutschland dürfen immer noch in den Zoo-Delfinarien von z.Zt. Nürnberg, Duisburg, Münster und Soltau (Hamburg) Delfine für die Delfin-Shows für angebliche Forschungs- und Bildungszwecke importiert werden. Das WDSF begrüßt die parteiübergreifenden kritischen Aussagen der Bundestagsparteien für den Schutz der Wale gegenüber dem sog. „wissenschaftlichen“ japanischen, norwegischen und isländischen Walfang. „Es ist allerdings ein erheblicher Widerspruch, wenn die deutsche Bundesregierung den Delfinimport zu Forschungs- und Bildungszwecken toleriert. Delfine gehören zu der Familie der Wale“, so Ortmüller.

Das lukrative „Forschungs- und Bildungsangebot“ bringt den Zoos immerhin jeweils über 1 Million Eintrittsgelder für die Shows mit den intelligenten Meeressäugern, die dort in relativ kleinen Betonbecken gehalten werden. „Das Sonar der Delfine verkümmert in Gefangenschaft fast vollständig und das eigene Ernährungsverhalten stagniert. Delfine schwimmen in Freiheit bis zu 150 Kilometer und haben Tauchtiefen von rund 300 Metern. In Deutschland werden sie für Show-Mätzchen missbraucht oder sollen für eine Delfintherapie herhalten, welche die Eltern behinderter Kinder meist finanziell auf das Äußerste strapaziert, zumal die Spenden meist nicht für die Kosten von über 12.000 Euro ausreichen. Die Delfintherapie mit den ursprünglichen Wildtieren ist für die Kinder nicht ungefährlich und hat wissenschaftlich keinen erwiesenen Nutzen. Dementsprechend bezuschussen weder die Bundesregierung noch die gesetzlichen Krankenkassen diese Art der Therapie“, sagt Ortmüller.

Auf einer Kundgebung des WDSF zusammen mit dem engagierten Wal- und Delfinschützer Andreas Morlok stand am Freitag in Berlin vor dem Brandenburger Tor das Thema „Ausnahmsloses Importverbot für Delfine nach Deutschland“ zur öffentlichen Debatte.

Redner der Bundestagsfraktionen beteiligten sich an dem Engagement der Delfinschützer. MdB Mechthild Rawert sprach sich für die Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD gegen den Import von Delfinen speziell für die Delfintherapie aus. Rawert kritisierte den geplanten 26 Millionen Euro teuren Ausbau des Delfinariums in Nürnberg und den Delfinarium-Neubau auf Rügen und betonte ausdrücklich die Ablehnung der Bundes-SPD für diese Vorhaben.

Die Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen brachte zur WDSF-Demonstration in Berlin einen eigenen Antrag der Fraktion mit Renate Künast und Fritz Kuhn in den Bundestag ein. Die Fraktion fordert ebenso wie das WDSF, Andreas Morlok und die Tierschützer „Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich zu beenden“. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Undine Kurth versprach auf der Berlin-Demonstration, den Import von Delfinen und die Haltung dieser Wildtiere in Gefangenschaft zu stoppen.

Die umweltpolitische Sprecherin und Bundestagsabgeordnete Eva Bulling-Schröter sprach sich für Die Linken für ein ausnahmsloses Importverbot der Delfine nach Deutschland aus und sicherte den Delfinschützern die volle Unterstützung ihrer Partei zu.

Einzig die Bundestags-FDP stand in Sachen Delfinschutz auf verlorenem Posten. MdB Angelika Brunkhorst verteidigte für die FDP den deutschen Delfinimport zu Forschungszwecken.

Das WDSF konnte im Namen aller Delfin- und Walschützer eine weitere gute Nachricht für die Delfine bekannt geben. Auch der Druck der Tierschützer und des WDSF mit tausenden von E-mails und Schreiben mit Androhung von Boykottaufrufen veranlasste das neue Management „Merlin Entertainment“ des Heideparks Soltau noch in diesem Jahr seine Delfin-Shows in Deutschland und Italien (Gardaland) zu schließen. Diese Zusage erhielt der WDSF-Vorsitzende kurz vor der Kundgebung in Berlin aus Hamburg.

„Wir sind mit dem Ergebnis unserer Bemühungen sehr zufrieden und werden auch weiterhin den Druck auf die Politik und die Delfinarienbetreiber, wenn auch in gewollter diplomatischer Zusammenarbeit, aufrecht erhalten. Es zeigt sich, dass Politiker fast aller Bundestagsfraktionen durchaus kooperativ sind, wenn es um den gesunden Menschenverstand geht. Die Klimaschutzdebatte darf auch an den Walen und Delfinen nicht vorbei gehen, zumal sie vom Aussterben bedroht sind.  Diese Spezies ist ein Garant für das maritime Gleichgewicht, welches wir Menschen zum Überleben benötigen“, so der WDSF-Vorsitzende.--

 

 


Mechthild Rawert: Importverbot von Delfinen für Delfintherapie bereits umgesetzt

Anlässlich der Kundgebung des Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF) zum ausnahmslosen Importverbot von Walen und Delfinen nach Deutschland am 09. Mai in Berlin erklärt die zuständige Berichterstatterin der SPD-Fraktion, Mechthild Rawert:

Als überzeugte Tierschützerin und Gesundheitspolitikerin lehne ich die umstrittene Delfintherapie ab. Die Methoden mancher Anbieter insbesondere in den USA, die mit schönen Fotos von Delfinen Heilung für schwere Erkrankungen oder Behinderungen versprechen, halte ich für absolut skrupellos und unseriös.

Selbstverständlich dürfen Delfine und Wale nicht für kommerzielle Zwecke missbraucht werden. Bereits seit 1997 schließt die Verordnung über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels (EG-VO 338/97) auch ein Importverbot von
Delfinen und Walen für kommerzielle Zwecke mit ein. Weshalb also die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen mit ihrem Antrag zum Schutz von Delfinen ein generelles Importverbot wegen der Ausbeutung von Delfinen für Delfintherapien fordert ist mir schleierhaft. In Deutschland gilt die Delfintherapie aufgrund fehlender wissenschaftlicher Belege nicht als anerkannte Heilmethode. Diese Form der Therapie wird deshalb weder von der Bundesregierung noch von den gesetzlichen
Krankenkassen unterstützt. Eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen kommt deswegen nicht in Betracht. Nach einem Urteil des Bundesfinanzgerichts können die Kosten einer Delfintherapie auch nicht beim Finanzamt als „außergewöhnliche Belastungen“ abgesetzt werden.
Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen ist deshalb aus meiner Sicht überflüssig und hinfällig.



Pressemtteilung von:

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
Jürgen Ortmüller - Vorsitzender
Möllerstr.  19
58119 Hagen
Tel.: 0049/(0)2334/9190-22
Fax: 0049/(0)2334/9190-19
wds-forum@t-online.de  
www.wdsf.de


Pressemitteilung des WDSF vom 14. Mai 2008

bezüglich der Pressemitteilung von MdB Mechthild Rawert vom 09. Mai 2008 – „Importverbot von Delfinen für Delfintherapie bereits umgesetzt“

In einer Pressemitteilung der o.a. SPD-Bundestagsabgeordneten M.Rawert wurde Ihnen mitgeteilt, dass Frau Rawert „als überzeugte Tierschützerin“ auf der einen Seite zwar die „umstrittene Delfintherapie“ ablehnt, andererseits jedoch ein „generelles Importverbot“ für Delfine und Wale nach Deutschland ablehnt, so wie es das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) zusammen mit dem Wal- und Delfinschützer Andreas Morlok als ausnahmsloses Verbot auch auf der Kundgebung am 09. Mai 2008 in Berlin am Brandenburger Tor gefordert hat.

Frau Rawert hat verschwiegen, dass Delfine und auch Wale nach wie vor für nichtkommerzielle Zwecke nach Deutschland importiert werden dürfen. Parteiübergreifend setzt sich die Bundesregierung „für den Schutz der Wale“ ein und verurteilt den sog. „wissenschaftlichen“ Walfang der Japaner aufs Schärfste. Dies ist sehr lobenswert, auch wenn es bisher nur bei Lippenbekenntnissen geblieben ist. Auf der anderen Seite dürfen in Deutschland für wissenschaftliche Forschungs- und Bildungszwecke Delfine und auch Wale importiert werden – welch ein gravierender Widerspruch!

„Forschungs- und Bildungszwecken“ dienen in Deutschland die Zoos in denen die Delfine in relativ kleinen Betonbecken zum hauptsächlichen und gewinnträchtigen Zweck der Show-Vorführung gefangen gehalten werden. Trotz aller Zuchtbemühungen sind diese bisher überwiegend ausgeblieben. Im Nürnberger Tiergarten verstarben seit 1972 insgesamt 34 Delfine, davon waren sieben verstorbene Delfinkälber in den letzten acht Jahren zu verzeichnen; seit 10 Jahren gibt es dort keinen Zuchterfolg mehr. Dies nach Ansicht des WDSF zum Wohl der Delfine, die bei einer Nachzucht niemals ihr natürliches Umfeld erfahren würden und vermutlich davon ausgehen müssen, dass die Decke der Delfinhalle der Himmel wäre.

Wir halten daher den Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen vom 07.05.2008 an den deutschen Bundestag „Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich zu beenden“ (BT 16/9102) für die Glaubwürdigkeit Deutschlands für enorm wichtig; speziell im Rahmen des UN-Umweltprogramms (UNEP) der Vereinten Nationen zusammen mit dem Übereinkommen zur Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten (CMS) und dem ACCOBAMS- und ASCOBANS-Abkommen.

Das WDSF bittet alle Empfänger dieser Pressemitteilung, den Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen auch durch Schreiben an das Bundesumweltministerium und Mitglieder des Bundestags zu unterstützen. Auf Anforderung übermitteln wir Ihnen gerne den richtungsweisenden Antrag der Fraktion.--



16.05.08 -

Pressemitteilung Menschen für Tier§Rechte e.V. - Nürnberg

Ansprechpartnerin:
Elisabeth Mederer
E-Mail: dieter.mederer@nefkom.net

E-Mail: info@tierrechte-nuernberg.de

Internet: www.tierrechte-nuernberg.de


„Ausnahmsloses Importverbot für Wale und Delfine nach Deutschland“

Unter diesem Motto fand eine Demonstration und Kundgebung mit dem Ex-Flipper-Trainer Richard O’Barry vor dem Brandenburger Tor statt.

Der Verein Menschen für Tierrechte Nürnberg e.V. nahm am Freitag, dem 9.5.2008 an dieser großen Veranstaltung in Berlin teil. Veranstalter waren das „Wal- und Delfinschutz – Forum“ (WDSF) und der Wal- und Delfinschützer Andreas Morlok. Unterstützt wurde die Aktion vom ehemaligen Flipper-Trainer Richard O’Barry, der seit Jahrzehnten ein konsequenter Delfinschützer und auch Mitbegründer der WDSF ist.

Aktueller Anlass war u.a. der Antrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen „Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich beenden“ vom 7.5.2008

Hauptredner am Pariser Platz waren neben Richard O’Barry die Bundestagsabgeordneten Undine Kurth (Bündnis 90/Die Grünen), Eva Bulling-Schröter (Die Linke) sowie Mechthild Rawert (SPD).

Einstimmig plädierten die Redner für ein Einfuhrverbot von Walen und Delfinen. Sie sind der Auffassung, dass diese Meeressäuger in Gefangenschaft nicht annähernd artgerecht gehalten werden können. Konsens herrschte auch darüber, dass der Bau der sog. Lagune in Nürnberg eine Fehlinvestition wäre. Die erneut gestiegenen Baukosten (wie aktuell berichtet wird) wurden daher scharf kritisiert. Die Abgeordneten und O’Barry betonten, dass eine artgerechte Haltung der Delfine auch durch den Erweiterungsbau nicht gegeben und die Nachzucht in keiner Weise garantiert wäre.

O’Barry forderte unser Vorstandsmitglied Simone Alberti auf, die Situation in Nürnberg zu schildern. Sie benannte die Fakten und forderte den Nürnberger Stadtrat in ihrer Rede auf, das sündhaft teure Vorhaben "Delfin-Lagune" zu überdenken. Es ist vorherzusehen, dass die Kosten während der Bauphase – wie bei Großprojekten üblich – noch weiter ansteigen werden. Statt Millionen für ein fragwürdiges Prestige-Objekt aufzuwenden, sollten die Gelder in unerlässliche und wirklich sinnvolle Projekte investiert werden – so die Forderung von Menschen für Tierrechte Nürnberg e.V."

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Mederer


20.05.08 - Blamage für Deutschland auf UN-Konferenz? - Deutschland erlaubt Einfuhr von Delfinen und Walprodukten - http://www.pr-inside.com/de/blamage-fuer-deutschland-auf-un-k-r598374.htm


30.09.08 -  Unfassbar: Delfinimporte in Münster - http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AFA_umweltnatur/14725.php


22.10.08 - Pressemitteilung WDSF

Tagesschau schockiert Millionen mit Bericht über Delfinschlachten in Japan

GRÜNE uneins über Delfinhaltung

 

(Taiji/Münster/Hagen) In einem schockierenden Report berichtete die Tagesschau gestern in den Abendnachrichten über das grausame Delfinschlachten in Taiji/Japan. Der ehemalige Trainer der Serie „Flipper“ Ric O’Barry, Mitbegründer des internationalen Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) im westfälischen Hagen, berichtete über den grausamen Mord an den intelligenten Meeressäugern.

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video395612_bcId-_ply-internal_res-flash256_vChoice-video395612.html

Hunderte von Tieren werden jeweils durch Schlagen auf Eisenstangen von Booten aus in die engen Buchten der kleinen Walfangstadt Taiji getrieben. Nachdem die stärksten und potentesten Kleinwale für den Verkauf an Delfinarien aussortiert sind, werden die verbleibenden Tiere blutrünstig mit Haken, Messern und Lanzen abgestochen. Babys werden von ihren Müttern getrennt und schwangere Delfine kalben in panischer Angst in der Lagune.

Das Delfinfleisch wird in den Supermärkten zum Verkauf angeboten. Tierschützer schlagen jetzt Alarm: „Das Delfinfleisch ist hochgradig mit Quecksilber verseucht“, warnt der Delfinschützer Ric O’Barry in Japan. Mehrere Tausend Delfine fallen den japanischen Fischern bei dem Gemetzel von Oktober bis März zum Opfer. Die japanische Botschaft in Berlin bestätigte dem WDSF die realisierte Fangquote des Jahres 2007 mit 13.996 Delfinen. Die boomende Delfinindustrie bietet erst den finanziellen Anreiz, um die Treibjagd in Taiji in Gang zu halten, so O’Barry.

Für einen kräftigen Delfin werden zwischen 28.000 und 200.000 Dollar von den Delfinarien bezahlt, beweist das WDSF durch einen vorliegenden Vertrag mit einem Vergnügungspark in Antalya/Türkei. Nach Angaben von zwei Stadtratsmitgliedern in Taiji, die das blutige Treiben ebenfalls verurteilen, gibt es auch Anfragen für Delfine nach Deutschland.

WDSF-Vorsitzender Jürgen Ortmüller:  „Es ist denkbar, dass die vorhandenen Delfinarien in Münster, Duisburg und Nürnberg einen Nachschubbedarf an Delfinen haben. Münster hat erst im September drei Jungtiere aus Holland importiert und Nürnberg baut gerade eine neue Freiluftanlage, für die bis zu 14 Delfine geplant sind. Der Transfer der Taiji-Delfine wird oft über mehrere Länder praktiziert, um das Ursprungsland zu verschleiern.“

Das WDSF nimmt das blutige Treiben in Taiji und die aktuelle Medienberichterstattung zum Anlass, intensiv gegen die Delfinhaltung in Deutschland zu protestieren, die den lukrativen Delfinfang und das anschließende tausendfache Morden in Japan überhaupt erst möglich macht.

WDSF-Chef Ortmüller: „Die Bundestagsfraktionen von CDU, SPD, FDP und der GRÜNEN können nicht glaubhaft alljährlich stereotyp gegen den japanischen Wal- und Delfinfang protestieren, wenn gleichzeitig in Städten mit Zoo-Delfinarien wie in Münster, Duisburg und Nürnberg Stadträte sitzen, die Augen, Ohren und ihren Mund halten, wenn es darum geht, die Delfinhaltung zu beenden.“

Über einen Antrag der Bundestagsgrünen, die Gefangenhaltung von Delfinen in Deutschland unverzüglich zu beenden, wird noch im Herbst dieses Jahres im Deutschen Bundestag beraten. Gleichzeitig befürworten die GRÜNEN in der Delfinariumsstadt Münster offenbar die Tierquälerei an den Delfinen, denn dem Bundestagsantrag ihrer eigenen Partei pflichten sie offenbar nicht bei. Mehrere Anfragen des WDSF blieben von den GRÜNEN in Münster unbeantwortet.“--


13.11.08 - Bundestag berät über den Grünen-Antrag, "die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich zu beenden" - http://www.prcenter.de/Bundestag-beraet-ueber-den-Gruenen-Antrag-die-Gefangenschaft-von-Delfinen-unverzueglich-zu-beenden-.33834.html


15.12.08 - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Antrag „Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich beenden“ (BT-Drucksache 16/9102) wird in dieser Woche am Mittwoch, 17. Dezember 2008, in den Ausschüssen des deutschen Bundestages behandelt.

Federführend ist der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Außerdem wird der Antrag im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, im Ausschuss für Gesundheit, im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beraten.

Wir hoffen sehr, dass unser Antrag in den einzelnen Ausschüssen auf Zustimmung stößt.
Das Halten von Delfinen in Gefangenschaft, vor allem in Delfinarien sowie der Import von in freier Wildbahn gefangenen Delfinen nach Deutschland muss endlich beendet werden.


16.12.08 - offener Brief des WDSF:

Liebe Politiker,

Mitglieder sämtlicher Fraktionen des Deutschen Bundestags haben sich in Zusammenarbeit mit der Internationalen Walfang Kommission (IWC) ebenso wie die Bundesregierung in Abstimmung mit der Europäischen Kommission gegen den Walfang ausgesprochen. Auch der Küstenwalfang und die Haltung von Kleinwalen und Delfinen in Vergnügungsparks und Zoos steht immer mehr in der Kritik der westlichen Länder.

Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hat mehrfach ein ausnahmsloses Importverbot von Cetacea (Walartige) in die Bundesrepublik Deutschland gefordert. Es ist unglaubwürdig, wenn deutsche Politiker und die Bundesregierung den Walfang der Japaner, Norweger und Isländer verurteilen, aber gleichzeitig Importe von Cetacea nach Deutschland zulassen. Hier ist auf der Grundlage einer politischen Eingabe eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetztes erforderlich.

Mit der Unterstützung von rund 200 anderen Organisationen, Vereinen und Parteien sowie der Solidarisierung von mehreren Tausend Bundesbürgern (Liste wurde dem BMU überreicht) haben wir im Mai diesen Jahres vor dem Brandenburger Tor gegen den Import von Cetacea mit der Unterstützung der Bundestagsfraktionen von SPD und CDU/CSU (Frau Mechthild Rawert, MdB), Bündnis90/Die Grünen (Frau Undine Kurth) und Die Linke (Frau Eva Bulling-Schroeter) für ein ausnahmsloses Importverbot von Walen und Delfinen nach Deutschland protestiert:
 

http://www.gruene-bundestag.de/cms/tierschutz/dok/189/189466.delfintherapie.html



http://www.bulling-schroeter.de/fileadmin/lcmsbschroeter/publikationen/Tierundartenschutz2008.pdf (dort ab S. 21)

http://www.prcenter.de/Delfin-Show-in-Soltau-schliesst-auf-Druck-von-WDSF-und-Tierschuetzern-Demo-Erfolg-in-Berlin.19296.html
 

Bündnis90/Die Grünen haben einen Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht „Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich beenden“ (BT-Drucksache 16/9102). Am Mittwoch, den 17. Dezember 2008 wird dieser Antrag in den Ausschüssen des Deutschen Bundestages behandelt. Federführend ist der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Außerdem wird der Antrag im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, im Ausschuss für Gesundheit, im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beraten.

Der Deutsche Tierschutzbund mit rund 800.000 Mitgliedern hat sich gegen die Haltung von Delfinen und Walen ebenso wie Greenpeace und das WDSF ausgesprochen. Wir vertreten in diesem Zusammenhang die Ansicht von mehr als 1 Million Bundesbürger. Wir bitten Sie höflichst, den Wünschen der Bevölkerung Gehör und Zustimmung zu schenken.

Ermutigen Sie bitte die Ausschussmitglieder Ihrer Fraktionen, dem Antrag von Bündnis90/Die Grünen parteiübergreifend zuzustimmen, damit die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft (von ursprünglich neun Delfinarien existieren nur noch Münster, Duisburg und Nürnberg)  sowie der Import von in freier Wildbahn gefangenen Delfinen endlich beendet wird. Die Delfinzucht, die sich nicht als nachhaltig herausgestellt hat (sieben tote Delfinkälber innerhalb der letzten acht Jahre bei 34 insgesamt verstorbene Delfinen alleine in Nürnberg), muss ebenfalls zugunsten der intelligenten Meeressäuger eingestellt werden.

Wir hoffen auf Ihre Zustimmung.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Ortmüller


Vorsitzender

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)*

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19.12.08 - Partei die LINKE zum Antrag, dessen Abstimmung nun auf unbestimmte Zeit verschoben wurde:


Sehr geehrte ...,

Danke für Ihre Sorge um die Delphine.

Ich versichere Ihnen, dass die Fraktion DIE LINKE keinerlei politische Probleme gehabt hätte, dem Antrag der Grünen uneingeschränkt zuzustimmen und das auch getan hätte.

Zur Bekräftigung lege ich Ihnen zwei Dokumente aus der Feder bzw. dem Munde unserer umweltpolitischen Sprecherin Eva Bulling-Schröter bei.

Allerdings wurde der Antrag nicht abgestimmt, weil einige Fraktionen signalisiert haben, es mit einem Gruppenantrag zu versuchen. Das heißt, alle im Bundestag vertretenen Fraktionen werden sich zusammensetzen und einen gemeinsamen Antrag formulieren. Ob dies gelingen wird, wird sich zeigen, aber das ist erst einmal ein Schritt in die richtige Richtung.

Nun, warum unterstützt DIE LINKE diesen Antrag:

Wir lehnen die Haltung und Züchtung von Delfinen in Gefangenschaft strikt ab. Die Tiere haben in Gefangenschaft nicht nur eine niedrige Lebenserwartung, sondern entwickeln zudem auch Verhaltensstörungen. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, Meeressäuger in einem Betonbecken artgerecht zu halten. Delfine legen in Freiheit bis zu 120 Kilometer pro Tag zurück. Sie können bis zu 300 Meter tief tauchen – diese Dimensionen können ihnen in Gefangenschaft – auch in den geplanten neuen Delfinarien - nicht einmal annähernd geboten werden. Gerechtfertigt wird der Ausbau der Delfinarien in der Regel damit, dass Räume für eine Delfintherapie geschaffen werden. Deren Wirksamkeit ist jedoch stark umstritten, um es vorsichtig auszudrücken. Denn es gibt bis heute keinen wissenschaftlich Beweis dafür, dass Delfintherapien effizienter wären, als andere tiergestützte Therapien mit Hunden oder Pferden. Auch liegen die Kosten für eine Delfintherapie wesentlich höher als bei anderen Tieren, weshalb sie nur für einen Bruchteil der Patienten erschwinglich ist.

Darüber hinaus erhöht die Neuerrichtung oder Erweiterung von Delfinarien auch die Nachfrage nach Delfinen. Wofür weitere Tiere gefangen und importiert werden müssen.

Deshalb ist es an der Zeit zu handeln. Der Import von Delfinen zu kommerziellen Zwecken, der auf eine tierquälerische Haltung hinausläuft, ist weder notwendig noch vertretbar. Ebenso wie die grausame Jagd auf Wale.

Aus diesen Gründen fordert DIE LINKE einen sofortigen Stopp der als Wissenschaft getarnten Walfänge und Quotenfänge, sowie ein Verbot für den Handel mit Walprodukten. Außerdem unterstützen wir die Forderung eines absoluten Importverbots für Wale und Delfine. Denn wenn keine Tiere mehr nach Deutschland importiert werden dürfen, wird es auf lange Sicht nicht mehr möglich sein, Delfinarien zu erhalten. Es liegt in unser aller Verantwortung, das Leben dieser Tiere zu schützen und ihnen Qualen zu ersparen.

Und wenn wir dann im nächsten Jahr dank Ihrer vielen versprochenen Stimmen die Mehrheiten im Deutschen Bundestag endlich ändern können, werden wir uns noch stärker für einen nachhaltigen Tierschutz einsetzen - versprochen.

In diesem Sinne beste Grüße und alles Gute für die bevorstehenden Weihnachtstage und den Jahreswechsel

Dr. Dagmar Enkelmann  MdB Dr. Dagmar Enkelmann 
1. Parlamentarische Geschäftsführerin
Bundestagsfraktion DIE LINKE
Deutscher Bundestag
Fon: 030 – 227 78220
Fax: 030  - 227 76219
www.dagmar-enkelmann.de

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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrte...,

sehr herzlich möchten wir uns bei Ihnen für die sehr zahlreiche Unterstützung unseres Antrages „Die Gefangenschaft vonDelfinen unverzüglich beenden" (BT-Drucksache 16/9102) bedanken. Erfreutkönnen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Engagement auch Wirkung gezeigt hat. Die Regierungskoalition hat am 17.12.2008 um Aufschub des Antrages gebeten und unsden Vorschlag unterbreitet, einen gemeinsamen Antrag mit den Koalitionsfraktionen zum Schutz der Delfine einzubringen.

Wir hoffen nun sehr auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und werden natürlich von unseren Zielen hinsichtlich des Schutzes von Delfinen und einem Verbot der Haltung von Delfinen in Gefangenschaft und insbesondere in Delfinarien nicht abrücken.

Die Einbringung eines gemeinsamen Antrages streben wir noch im Januar an.

Über die weiteren Entwicklungen werden wir Sie selbstverständlich immer informieren und hoffen auch weiterhin auf Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen und allen guten Wünschen für die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel

Mit freundlichen Grüßen

C. Ilawa

Info-Service der Bundestagsfraktion

__________________________________

Bündnis 90/Die Grünen

im Deutschen Bundestag

11011 Berlin

Mehr Infos: www.gruene-bundestag.de  




26.01.09 - Filmpreis für Delfinmord-Spielfilm an WDSF-Mitbegründer und Flipper-Trainer Richard O’Barry - http://www.prcenter.de/Filmpreis-fuer-Delfinmord-Spielfilm-an-WDSF-Mitbegruender-und-Flipper-Trainer-Richard-O-Barry.39689.html



Pressemitteilung vom 26.01.2009


Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)

Gemeinnützige Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft

gUG (haftungsbeschränkt) i.Gr.*

  

USA-Filmpreis für Delfinmord-Spielfilm an WDSF-Mitbegründer Richard O’Barry

(Hagen/USA) The Cove – die Bucht, so lautet der harmlose Filmtitel mit Ex-TV-Trainer von Flipper, Richard O‘Barry, der am Wochenende auf dem Sundance-Filmvestival, dem größten amerikanischen Filmfest für unabhängige Produktionen, den Zuschauerpreis gewonnen hat. Robert Redford hatte das Filmspektakel vor 25 Jahren gegründet. Kritiker vergleichen den Doku-Spielfilm vom japanischen Delfinmorden als Horror-Version von „Ocean Eleven“.

Großes Lob und eine Unterstützungszusage für den Kampf gegen das japanische Massaker kamen auch von Sänger Sting und 007-Darsteller Pierce Brosnan.

Mehr als sechs Jahre benötigte Richard O’Barry, Mitbegründer des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) im westfälischen Hagen-Hohenlimburg, mit seiner Crew alleine für die Vorbereitungen der schockierenden Dokumentation im Fischerdorf Taiji in Japan. Immer wieder wurden sie von Fischern, den Behörden und der Polizei bei den Dreharbeiten behindert. Sie alle hüten ein dunkles Geheimnis. Dies konnte jetzt erstmals gelüftet werden. Das amerikanische Filmteam der Oceanic Preservation Socieaty (OPS) unter der Leitung von Louie Psihoyos arbeitete verdeckt mit Unterwasserkameras, Filmdrohnen und mit in Bäumen und Steinattrappen verstecken Mikros in Verbindung mit Infrarot-HD-Kameras. Das Ergebnis ist schockierend. Delfine wälzen sich zu Hunderten in ihrem eigenen Blut, während die Fischer ihren Spaß haben.

Mehr als 23.000 Delfine werden alljährlich in den japanischen Küstenregionen mit Metallstangengetrommel in kleine Buchten getrieben und dort bestialisch massakriert, in dem ihnen die Halsschlagader durchtrennt wird und sie stundenlang ausbluten. Einige wenige potente und starke Delfine werden zum Verkauf an Delfinarien aussortiert. Bis zu 150.000 Dollar erzielen diese „Beifänge“, die das Delfintöten erst lukrativ machen. Die Fischer argumentieren mit Traditionen und dass die Delfine die größten Fischfresser wären und ihnen die Fänge rauben.

Mit 2,5 Millionen Dollar wurde die Film-Produktion durch den Netscape-Gründer und Executive-Producer des Films, Jim Clark, unterstützt. Die TV-Serie „Flipper“ war in den sechziger Jahren der Auslöser für einen weltweiten Boom von Delfinarien. Auch in Deutschland werden Delfine für Show-Zwecke in den Zoos von Münster, Duisburg und Nürnberg gehalten, die zum Teil aus Wildfängen stammen, da eine Zucht nicht nachhaltig ist. Ein Wal- und Delfinimportverbot für Deutschland gibt es bislang nicht. Für den WDSF-Gründer Jürgen Ortmüller aus Hagen eine Katastrophe. „Zusammen mit Richard O’Barry bemühen wir uns im WDSF seit Jahren, dass die Gefangenhaltung von Delfinen in Deutschland und der Import nach Deutschland aufgegeben wird. Bei der CDU/CSU- und SPD-Regierung in Berlin stoßen wir auf Granit. Die überlegen höchstens, wie man die Haltungsbedingungen verbessern kann und gleichzeitig protestieren sie scheinheilig gegen den japanischen Walfang. Unterstützung für die Delfine kommt nur von den Grünen und Linken im Bundestag und nicht von den Fraktionen der deutschen Delfinstädte“, so Ortmüller.

Das WDSF kritisiert auch die Delfinhaltung des Vergnügungspark-Großeigners Merlin Entertainments im Gardaland in Italien. Erst kürzlich war dort ein Delfin in Gefangenschaft zu Tode gekommen. Tierschützer kündigten einen Boykott der Vergnügungsparks im Gardaland, Lego-Land, den Sea Life-Aquarien und anderen Vergnügungsstätten von Merlin an.

Der Reiseveranstalter TUI der sich im letzten Jahr noch der UNO-Initiative zum Schutz der Delfine angeschlossen hatte, steht ebenfalls in der Kritik des WDSF. Im Sommerkatalog von TUI wird im türkischen Belek ein 5-Sterne Hotel mit gefangenen weissen Walen und Delfinen angeboten. Im Oktober 2007 erst waren  zehn Delfine für einen „Sonderpreis“ von 280.000 US-Dollar aus dem japanischen Taiji in die Türkei verkauft worden.

Der preisgekrönte Film „The Cove“ gibt den WDSF-Gründern Richard O’Barry und Jürgen Ortmüller mit den WDSF-Kuratoriumsmitgliedern, dem Wal- und Delfinschützer Andreas Morlok, dem Biologen Dr. Christian Schulze von der Ruhr-Universität-Bochum und dem kanadischen Walschutz-Aktivisten Paul Watson, die Hoffnung, dass die beabsichtigte Verbreitung des Films „zum Ende dieser unsäglichen Ausbeutung von wehrlosen Meeressäugern durch die weltweite Delfinindustrie, die Milliarden damit verdient, führt“.

Informationen über den Film und ein  Ausschnitt sind unter www.thecovemovie.com verfügbar. Ein Interview mit Richard O’Barry und dem Filmleiter Loui Psihoyos in Kürze auf: http://www.walschutzaktionen.de/336201.html (s.a. http://www.wdsf.eu/wdsfnews.html).

 

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)

Gemeinnützige Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft

gUG (haftungsbeschränkt) i.Gr.*

Möllerstr. 19, 58119 Hagen

wds-forum@t-online.de 

http://www.wdsf.de

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Weitere Infos unter: Delfinfang Taiji/Japan



17.04.09 - Pressemitteilung des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)


Eklat in Berlin - Münsteraner Zoodirektor lässt Bundestagsfraktionsgespräch mit WDSF-Chef platzen

(Berlin/Hagen-Westf.) Anlässlich eines bereits im letzten Jahr vorbereiteten Antrags der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen an den Bundestag „Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich beenden“ hatte die parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Undine Kurth, den Zoodirektor des Allwetterzoos Münster, Jörg Adler, Mitglieder der Münsteraner Grünen und den Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF) aus Hagen-Hohenlimburg, Jürgen Ortmüller, am Donnerstag (16.4.09) zu einem gemeinsamen Gespräch nach Berlin eingeladen.

Kurz vor der geplanten Aussprache weigerte sich Zoodirektor Jörg Adler an dem Gespräch teilzunehmen, solange der WDSF-Chef dabei sei. Das WDSF kritisiert seit längerem die Delfinhaltung in den engen Betonbecken im Allwetter Zoo und bemüht sich mit Unterstützung der Grünen-Bundestagsfraktion, die drei verbliebenen Delfinarien in Münster, Duisburg und Nürnberg zu schließen, nachdem bereits sechs Delfinarien bundesweit die Haltung der intelligenten Meeressäuger aus Artenschutzgründen aufgegeben haben. Erst im vergangenen Jahr hatte der Heide-Park Soltau seine Delfinhaltung auf Druck der Tierschützer eingestellt und mitteilen lassen, dass der Vergnügungspark-Betreiber die Positionen des WDSF dahingehend mitträgt, dass Delfine sich nicht den biologischen Bedürfnissen entsprechend in Gefangenschaft halten lassen.

Der Zoodirektor aus Münster ließ sich auch nicht von der Grünen-Geschäftsführerin überreden, das für die Entwicklung des Zoos wichtige Gespräch mit allen Beteiligten gemeinsam zu führen. So kam es zu einer getrennten Aussprache mit den eigeladenen Gästen, die Undine Kurth anschließend dahingehend kommentierte, dass sie die Position des Zoo-Chefs nicht nachvollziehen könne. Auch inhaltlich kam es nicht zu einer Übereinstimmung der gemeinsamen Forderung von WDSF und Grünen, das Delfinarium in Münster mittelfristig auslaufen zu lassen, falls die Tiere nicht sofort ein größeres Freiluftgehege transferiert werden könnten, da eine Auswilderung aufgrund der langen Gefangenschaft und der Nachzuchten ausscheide.

Der Münsteraner Zoo-Chef Adler stellte auf Stur und verglich die Delfinhaltung mit anderen Tieren, die sich auf engstem Raum auch wohl fühlen würden. Ortmüller dazu: „Wenn der Zoodirektor Delfine mit Legehennen vergleichen möchte, liegt er falsch. Die Ignoranz, sich einem gemeinsamen Gespräch auf sachlicher Ebene zu stellen, deutet auf Angst und mangelnde Fachkompetenz hin. Adler sollte seinen verantwortungsvollen Posten als Zoo-Direktor in Münster aufgeben, wenn er den Artenschutz zugunsten von Eintrittspreisen vernachlässigt.“

Aufgrund eines vorgelegten Steuerberater-Gutachtens für das Fraktionsgespräch in Berlin hatte das WDSF auf der Basis der Wirtschaftsprüfer-Bilanz für den Allwetter Zoo festgestellt, dass der Zoo alljährlich rund 80.000 Euro sparen könnte, wenn die Delfinhaltung eingestellt würde, da der Zoo im Jahr 2007 per Saldo 742.800 Euro an das eigenständige Delfinarium abgeführt hat und bei einer Schließung Einnahmeausfälle von lediglich 663.000 Euro bei einem Durchschnittserlös pro Besucher von 4,42 Euro (lt. Bilanzangabe 2007) und rund 150.000 Besuchern des Delfinariums (lt. Angabe des Zoos) zu erwarten seien.

Der Allwetter Zoo hat in den vergangene Jahren jeweils Zuschüsse der Stadt Münster zwischen 3,2 Mio. und über 4 Mio. Euro erhalten, um die jährliche Verlustsituation abzudecken. Durch die Konzentration der Zoo-Konkurrenz in Nordrhein-Westfalen gerät der Allwetter-Zoo immer weiter in die roten Zahlen. Weitere Einnahmeausfälle sind zu befürchten, zumal das WDSF nach dem Eklat in Berlin zu einem Boykott des Delfinariums in Münster aus moralisch-ethischen Gründen des Artenschutzes aufruft.

Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen in Berlin kündigte an, den Antrag nun unverändert mit dem Ziel der Schließung der Delfinarien und dem Verbot eines Imports der Meeressäuger noch im Mai in den Bundestag einzubringen. --


Bundespartei Bündnis90/Die Grünen: Für ein ausnahmsloses Importverbot für Delfine nach Deutschland und für die Schließung der Delfinarien. 




Bild: (v.lks): Christina Söhner (wiss. Mitarbeiterin Büro Undine Kurth), MdB Undine Kurth (parl. Geschäftsführerin Bündnis 90/Die Grünen), Jürgen Ortmüller (Geschäftsführer Wal- und Delfinschutz-Forum)


08.05.09 - Einfuhrverbote für Delfine sollen besser kontrolliert werden - Antrag der großen Koalition -

Anmerkung Andreas Morlok: Wenn die Bundesregierung den Schutz für die Delfine wirklich glaubwürdig umsetzen möchte, dann muss sie auch dem Antrag der Grünen - die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich beenden -, der am 13.05.09 ebenfalls eingebracht wird, zustimmen. Alles andere wäre ein Skandal. Diese Tierquälerei wird die Bevölkerung im Land nicht mehr länger hinnehmen.



14.05.09 - Kein Importverbot für Delfine nach Deutschland – Tierschützer von Regierungs-Koalition enttäuscht - http://www.prcenter.de/Kein-Importverbot-fuer-Delfine-nach-Deutschland-Tierschuetzer-von-Regierungs-Koalition-enttaeuscht.54417.html


15.05.09 - Kein Importverbot für Delfine nach Deutschland - PRESSEMITTEILUNG Bündnis/DieGrünen: 14. Mai 2009

Grüne Forderung nach mehr Tierschutz scheitert an großer Koalition

Anlässlich der Schlussberatungen in den federführenden Ausschüssen für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erklärt Undine Kurth, Parlamentarische Geschäftsführerin und tierschutzpolitische Sprecherin:

Es ist zutiefst enttäuschend, dass die Große Koalition von CDU/CSU und SPD sich noch immer dagegen sträubt, auf dem Gebiet des Tierschutzes aktiv zu werden. Unter Schwarz-Rot ist der Tierschutz kraft- und mutlos geworden, die Bilanz in Sachen Tierschutz ist mehr als enttäuschend.

Wir haben mit drei bündnisgrünen Anträgen konkrete Verbesserungen eingefordert – für die Haltungsbedingungen von Mastkaninchen, Zirkustieren und Delfinen in Gefangenschaft.

Bei der Kaninchenhaltung gibt es bislang weder innerhalb der Europäischen Union noch in Deutschland verbindliche Mindestanforderungen. Angesichts der katastrophalen Bedingungen unter denen Mastkaninchen derzeit gehalten werden, sind diese jedoch dringend erforderlich. Auch Kaninchen müssen art- und bedürfnisgerecht gehalten werden.

Im Bereich der Zirkustiere fordern wir, dass nur noch solche Tiere in Zirkussen gehalten werden dürfen, die dort art- und verhaltensgerecht ernährt, gepflegt und untergebracht werden können. Das Halten aller anderen Tiere in Zirkussen muss – mit entsprechenden Übergangsregelungen – untersagt werden. Bereits 2003 hat der Bundesrat eine vergleichbare Forderung beschlossen, die nun endlich umgesetzt werden muss.

Delfinen ist ein Leben in Gefangenschaft nicht zumutbar. Deshalb fordern wir, diese Haltungen zu beenden und Importe zu verbieten. Für die noch in Delfinarien lebenden Tiere fordern wir eine deutliche Verbesserung der Haltung.

Alle drei Anträge wurden von der Großen Koalition abgelehnt, mit fadenscheinigen Begründungen oder Vertröstungen auf die nächste Legislaturperiode. Tierleid muss aber so schnell wie möglich beendet werden. Immerhin wurde mit der heutigen Abstimmung klar, dass bei der Wahl zum 17. Deutschen Bundestag auch über mehr oder weniger Tierschutz abgestimmt wird.

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Christina Söhner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin - Tierschutzpolitik
Büro der Parlamentarischen Geschäftsführerin Undine Kurth MdB
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Dorotheenstr. 101
10117 Berlin
Tel.: 030.227-75225
Fax.: 030.227-76506
undine.kurth.ma02@bundestag.de
www.undine-kurth.de


30.05.09 - Endgültiges NEIN der Deutschen Bundesregierung zum geforderten ausnahmsloses Importverbot für Wale und Delfine nach Deutschland! Plenarrede von Undiine Kurth MdB Bündnis90/Die Grünen:

Redebeiträge aller Fraktionen: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/16/16224.pdf


16.06.09 - Bundestag beschließt etwas Delfinschutz - http://www.prcenter.de/WDSF-Proteste-zum-Delfinschutz-im-Bundestag-umgesetzt.59669.html




Positionspapier zum Wal- und Delfinschutz, DIE LINKE

Jährlich werden 85 Millionen Tonnen Fisch gefangen. Ungewollt gehen dabei mehr als 30 Millionen Tonnen Meerestiere, Jungfische, Seesterne, Muscheln, Krebse, Haie und 60.000 Wale mit in die Netze. Es handelt sich dabei um sogenannten Beifang. Zu diesen Beifang gehören auch Riesen wie der Grauwal. Das Meer stellt inzwischen einen der gefährdetsten Lebensräume der Erde dar. Ein Lebensraum, der in Wirklichkeit ein hochkomplexes Ökosystem darstellt, von dem wir Menschen abhängen, der aber in der Politik immer nur eine Rolle als unerschöpfliche Lebensmittelressource spielt.

Inzwischen stehen viele ehemals fischreiche Gewässer kurz vor dem Kollaps. Studien gehen davon aus, dass 75 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände bereits überfischt sind.

Wale und Delfine sind in vielerlei Hinsicht bedroht. Zum einen durch den direkten Walfang, der insbesondere von Japan und einigen skandinavischen Ländern betrieben wird. Zum anderen durch die Überfischung, den Unterwasserlärm, die Wasserverschmutzung und die Zerstörung der Nahrungsgrundlagen (z.B. den Krill). Nicht nur in den Meeren, auch in den Flüssen sind die meisten Delfine inzwischen gefährdet. So zum Beispiel der Amazonas-Delfin oder der kurz vor er Ausrottung stehende Irawadi-Delfin.

Zwar besteht seit 1982 ein internationales Walfangmoratorium, das aber immer wieder Anlass zu Diskussionen gibt. Einige Länder möchten es gern aufgelockert oder gar abgeschafft sehen. Die Treib- und Grundschleppnetzfischerei und die Umweltverschmutzung stellen nach wie vor die größten Gefahren für Fisch- und Säugetierbestände der Weltmeere dar.

Schiffsverkehr, Erdbohrungen , Feldforschungen mit Sonar, militärische Übungen und Sprengungen führen zu immensem Unterwasserlärm. Der führt einerseits zur Desorientierung von Walen und Delfinen, andererseits kann er auch physische Schäden, wie die Zerstörung des sensiblen Hörapparates führen. Die Spitze des Eisberges sind gestrandete Tiere, die an den Küsten verenden. Die weniger sichtbaren Folgen sind Erkrankungen der Tiere, Verhaltensänderungen und z.T massive Rückgänge bei der Fortpflanzung.

DIE LINKE fordert einen weltweiten und umfassenden Schutz von Walen und Delfinen. Hierzulande ist die Regierung in der Pflicht, nicht nur die unsägliche Schleppnetzfischerei in der Ostsee zu verbieten, sondern neben einer nachhaltigen Fischereipolitik auch alles daran zu setzen, dass beispielsweise die Schweinswalpopulation geschützt wird. Daraus ergibt sich ein umfangreicher Forderungskatalog, in dem unter anderem auch die Errichtung großflächiger Meeresschutzgebete angemahnt wird.

DIE LINKEfordert ein sofortiges Verbot des kommerziellen und des als wissenschaftlich getarnten Walfangs.

 befürwortet nur den Walfang zur Deckung des Eigenbedarfs (Subsistenzwalfang-Quote), z.B. für Inuit-Gemeinde in Alaska und Russland.

 lehnt sowohl das „Revised Management Scheme“, als auch das Small-Type-Costal-Whaling als Zugeständnisse an die Wahlfangbefürworter ab.

 fordert die Aufrechterhaltung des Walfangmoratoriums.

 fordert selektive Fischfangmethoden, die Beifänge verhindern.

 fordert ein Verbot der Grundschleppnetz-, der Hochsee-Treibnetz-, der Ringwadennetz-, (Purse-Seine-Technik), und der Langleinen-Fischerei.

 fordert, dass weder Fischereirechte, noch Meeresgebiete privatisiert werden dürfen.

 fordert die Einrichtung von Meeres- und Walschutzgebieten.

 fordert ein Verbot von Delfinarien.

 fordert ein Verbot des Wildfanges von Delfinen für Delfinarien oder andere Zwecke.

 fordert ein Verbot des Einsatzes von militärischem Sonar.

 fordert ein Verbot der Sonar- und Explosionsortung von Energiequellen wie Erdöl und Erdgas in Meeren.

 fordert Maßnahmen gegen den Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft in die Meere.

 fordert Maßnahmen gegen den zunehmenden Schiffsverkehr.

 fordert Maßnahmen gegen die Verschmutzung der Meere mit Treibstoffen und Öl.


Wir werden weiterhin das Importverbot für Meeressäugetiere nach Deutschland einfordern.


25.01.10 - Delfinarien in Deutschland sollen durch fraktionsübergreifende Anträge gestoppt werden - http://www.openpr.de/news/390282/Delfinarien-in-Deutschland-sollen-durch-fraktionsuebergreifende-Antraege-gestoppt-werden.html


28.04.10 - Entscheiden Delfine in NRW die Landtagswahl? - http://www.dailynet.de/Politik/73397.php und

CDU und FDP schockieren Tierschützer in NRW - http://www.presseportal.de/pm/43450/1603864/journal_society_gmbh siehe auch Politik 2010 - NRW-Wahl


27.02.13 - Bundestag: Grüne fordern Ende der Delfinhaltung in Deutschland - Pressemitteilung und Bundestagsantrag - http://beate-walter-rosenheimer.de/bayern-pressemitteilungen/288-bundestag-gr%C3%BCne-fordern-ende-der-delfinhaltung-in-deutschland.html